Der kuwaitische Staat verringert seinen Anteil am Autobauer Mercedes-Benz. Der Verkauf von etwa 20 Millionen Aktien sei Teil einer Diversifikationsstrategie der Anlagen, hieß es in einer Mitteilung der Kuwait Investment Authority (KIA) vom Dienstagabend. Was bedeutet das für die Anleger?
Derzeit liegt der Mercedes-Anteil der Kuwait Investment Authority (KIA) laut Bloomberg-Daten bei 6,8 Prozent. Damit rangiert man nach Baic Motor und Tenaciou3 Prospect (Geely) an dritter Stelle der größten Aktionäre.
Beim angepeilten Verkaufspreis von 69,27 Euro je Mercedes-Aktie würde KIA einen Erlös von etwa 1,4 Milliarden Euro erzielen. Der Schlusskurs im Xetra-Hauptgeschäft hatte am Dienstag bei 71,89 Euro gelegen.
Was bedeutet das für die Anleger? Mercedes-Benz lieferte in den letzten Quartalen kontinuierlich gute Zahlen. Firmenchef Ola Källenius packte vor kurzem sogar noch ein Aktienrückkaufprogramm oben drauf. In Zukunft will sich Mercedes auf die weitere Entwicklung der Software konzentrieren.
Heißt: Der Verkauf wird die Aktie kurzfrsitig belasten. Die Strategie von Källenius & Co jedoch stimmt. Anleger bleiben investiert. Ähnlich sieht das JPMorgan. Nach einem Besuch des Mercedes-Benz-Software-Centers und einem Blick auf die neue E-Klasse hat Analyst Jose Asumendi sein Kursziel von 90 Euro bestätigt.
Es sei ein gutes Beispiel, wie Mercedes weiterhin an der Integration neuer Technologien und der Verbesserung der internen Angebote für die Modellpalette arbeite, so Asumendi in einer Studie.
Der Verkauf der Kuwait Investment Authority (KIA) wird die Aktie von Mercedes-Benz kurzfristig belasten. Anleger lassen sich dadurch aber nicht aus der Ruhe bringen. Das Niveau kann sogar zum Nachkauf genutzt werden.