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14.12.2023 Julian Weber

Lufthansa: Nach Dämpfer aus der Politik – Aktie erholt sich

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Deutsche Lufthansa

In einem insgesamt freundlichen Umfeld legt die Lufthansa-Aktie am Donnerstagvormittag rund ein Prozent zu. Damit zeichnet sich ein anderes Bild als an den Vortagen ab. Dort hatten unter anderem hohe Gehaltsforderungen der Gewerkschaft Verdi (mehr dazu hier) und Pläne der Bundesregierung belastet.

Um das Haushaltsloch zu schließen, plant Berlin unter anderem eine stärkere Anhebung des CO2-Preises, was sich auch auf die Lufthansa mit ihrem hohen Kerosinverbrauch auswirken dürfte. Zudem strebt die Ampel-Koalition laut dpa-Berichten eine Kerosinsteuer für innerdeutsche Flüge an. Bisher ist der Treibstoff beim Einsatz im gewerblichen Luftverkehr von der Energiesteuer befreit. Die Nachricht vom Mittwoch schmeckte den Lufthansa-Aktionären wenig überraschend nicht. Das Papier gab in der Spitze bis zu 3,5 Prozent ab, konnte sich im weiteren Tagesverlauf aber wieder erholen und das Minus auf rund 1,5 Prozent eindämmen.

Allzu hart treffen dürfte die Entscheidung die Lufthansa aber nicht, der Inlandsverkehr hat in den Jahren nach Corona ohnehin deutlich nachgelassen. Für die Airline selbst gibt es zwar keine Daten. Laut dem Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft lag das Angebot an innerdeutschen Flüge im ersten Halbjahr 2023 aber nur bei 47 Prozent desselben Zeitraums 2019. Von Dezember 2023 bis Mai 2024 entspricht das Sitzplatzangebot der innerdeutschen Flüge gerade acht Prozent der Gesamtkapazität.

Air-France KLM beflügelt

Neben dem starken Markt dürften am Donnerstag Daten des französisch-niederländischen Konkurrent Air-France KLM zusätzlich beflügeln. Wie der Vorstand auf einer Investorenveranstaltung mitteilte, soll die Profitabilität im Konzern über die bisherigen Ziele hinaus wachsen. Konkret solle sich das Ergebnis in den nächsten fünf Jahren auch durch Kostensenkungen um zwei Milliarden Euro verbessern. Als Gewinnmarge werden in den Jahren 2026 bis 2028 über acht Prozent in Aussicht gestellt. Bisher hatte die Fluggesellschaft mittelfristig mit lediglich mit sieben bis acht Prozent geplant. Damit liegt Air-France KLM auf Höhe mit der Lufthansa-Prognose, die ab 2024 mindestens acht Prozent erreichen soll

Deutsche Lufthansa (WKN: 823212)

Insgesamt hat sich das Flugangebot und auch die Profitabilität in der Branche im laufenden Jahr deutlich erholt. Diese Entwicklung sollte wie die Daten der Konkurrenz zeigen auch weiter anhalten. Die Aktie der Lufthansa konsolidierte nach dem starken Anstieg im November zuletzt, konnte sich aber an wichtigen Widerständen fangen. Das Papier ist derzeit keine laufende Empfehlung, DER AKTIONÄR favorisiert im Sektor derzeit das Papier des Konkurrenten Ryanair.

Lufthansa ist Mitglied im DER AKTIONÄR Recovery Index, mehr Infos dazu gibt es hier. 

Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Deutsche Lufthansa.

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