Die Aktie der Lufthansa hat sich zuletzt enorm stark entwickelt. Auch am Mittwoch legte das Papier erneut deutlich zu. Mehr als drei Prozent ging es auf der Handelsplattform Tradegate nach oben auf 8,56 Euro. Am heutigen Donnerstag könnte allerdings eine neue Analysteneinschätzung den jüngsten Aufwärtsdrang bremsen. Die US-Bank JPMorgan hat das Papier gleich doppelt abgestuft.
JPMorgan hat Lufthansa doppelt von "Overweight" auf "Underweight" abgestuft und das Kursziel von 12,50 auf 7,00 Euro gesenkt. Analyst Samuel Bland votiert in seinem Branchenausblick auf 2024 für den europäischen Transport- und Logistiksektor nun für alle Netzwerkairlines mit "Underweight". Er fürchtet, dass deutliche Kapazitätsausweitungen in einem Umfeld geringeren Wirtschaftswachstums ihre Renditen wieder unter Druck setzen könnten. Bland setzt in der Studie vom Donnerstag stattdessen auf den Billigflieger Ryanair, dessen Aktien er sogar auf die "Analyst Focus List" hob. Hier mag er die Kapazitäts-Einschränkungen gegenüber den klassischen Airlines.
Das gleiche Kursziel für die Lufthansa sieht auch das US-Analysehaus Bernstein Research. Am Mittwoch hat das Analysehaus die Einschätzung für die Lufthansa-Aktien mit einem Kursziel von 7 Euro auf "Underperform" bestätigt. Die glorreichen Tage der turbogeladenen Sommerrenditen bei den Fluggesellschaften seien nur noch eine ferne Erinnerung, schrieb Analyst Alexander Irving in einer am Mittwoch vorliegenden Studie. Dennoch sehe das vierte Quartal immer noch stark aus.
Bereits vor wenigen Tagen hatte auch die Ratingagentur S&P die Einschätzung nach unten korrigiert. Die Aktie der Lufthansa hat dies allerdings nicht beeindruckt. Gut möglich, dass das Papier auch die jüngste Abstufung von JPMorgan relativ schnell verdauen kann. Anleger, die dem vor rund einem Monat empfohlenen Turbo-Call auf die Lufthansa (WKN: VV7K4V) gekauft haben, liegen mittlerweile deutlich in Front. Hier gilt: Gewinne laufen lassen. Der Favorit des AKTIONÄR im Sektor bleibt aber weiterhin die Aktie von Ryanair.
Hinweis auf Interessenkonflikte: Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Deutsche Lufthansa.
(Mit Material von dpa-AFX)