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Foto: Lufthansa
13.10.2024 Martin Mrowka

Lufthansa-Chef Spohr besorgt: "Als Exportnation können wir uns das nicht leisten"

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Deutsche Lufthansa

Weil das Fliegen wegen hoher Gebühren und Steuern hierzulande im Europa-Vergleich besonders teuer ist, dünnen immer mehr Airlines ihr Deutschland-Angebot aus. Und es soll noch teurer werden. Lufthansa-Vorstands-Chef Carsten Spohr sorgt sich nun um die Anbindung deutscher Flughäfen. Deutschland und die EU müssten dringend umsteuern.

Carsten Spohr rechnet mit weiteren Einschnitten in die Flugpläne der Luftfahrt-Industrie in Deutschland. "Ich mache mir große Sorgen um die Anbindung unseres Wirtschaftsstandorts", sagte Spohr der Bild am Sonntag. "Die extrem gestiegenen staatlichen Kosten im Luftverkehr führen zu einem weiter schrumpfenden Angebot. Immer mehr Airlines meiden deutsche Flughäfen oder streichen wichtige Verbindungen."

Der Lufthansa-Chef kritisiert auch künftige staatliche Regulierungen: "Für die nächsten Jahre sind bereits weitere nationale Alleingänge beschlossen – zum Beispiel eine Beimischungs-Quote für E-Fuels, die es jedoch in ausreichender Menge noch gar nicht gibt. In der Folge sinkt im internationalen Vergleich die Anbindungsqualität vieler wichtiger Wirtschaftsregionen."

Mit der Beimischung der synthetischen Kraftstoffe mit Kerosin sollen die CO₂-Werte bei Flügen verbessert werden. "All das schadet unserer Wirtschaft enorm und macht viele Regionen für künftige Investitionen unattraktiver. Als Exportnation können wir uns das nicht leisten. Deutschland und die EU müssen dringend umsteuern", warnt Spohr.

Laut Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL) sind die im europäischen Vergleich deutlich höheren staatlichen Standortkosten in Deutschland für die Flugstreichungen verantwortlich. Steuern und Abgaben würden sich bei einem Mittelstrecken-Flug innerhalb Europas auf ein neues Rekordhoch von rund 30 Euro pro Passagier erhöhen.

Der BDL hat deshalb Ende September die Bundesregierung zur Abschaffung der ab dem Jahr 2026 vorgesehenen Beimischungsquote von sogenanntem E-Kerosin im Luftverkehr aufgefordert. Die in einem nationalen Alleingang festgelegte Beimischung von strombasiertem Kraftstoff (E-Kerosin/Power-to-Liquid, kurz: PtL) stehe im Widerspruch zum EU-Recht. Zudem sei die Verfügbarkeit von E-Kerosin faktisch nicht gegeben. Eine Korrektur sei daher dringend erforderlich.

Die Nutzung von nachhaltigen Flugkraftstoffen wird von EU-Vorgaben im Klimaschutz-Paket 'Fit for 55' geregelt.

Die Lufthansa-Aktie gehört mit einem Kursrückgang von etwa 19 Prozent im laufenden Jahr zu den überdurchschnittlich schwachen Werten im MDAX. Der Index selbst hat seine zwischenzeitlichen Verluste zuletzt wieder aufgeholt.

Deutsche Lufthansa (WKN: 823212)

Die Reduzierung von CO₂ kommt dem Weltklima zugute. Doch wird gleichzeitig zu stark auch noch an der Gebührenschraube gedreht, wirkt sich das negativ auf die Geschäftstätigkeit der Unternehmen in Deutschland aus. Die Deutsche Lufthansa steht zudem unter einem erhöhten Wettbewerbsdruck asiatischer Airlines, die ihre Flüge billiger anbieten können. Außerdem werden bestellte, sauberere Flugzeuge von Boeing und Airbus nur verspätet geliefert.

Vor diesem Hintergrund ist der vergleichsweise niedrige Aktienkurs der Lufthansa nicht verwunderlich. DER AKTIONÄR rät, mit Käufen noch abzuwarten.

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Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Deutsche Lufthansa.

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