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Bei kaum einem anderen Unternehmen sind sich die Experten in den Analysehäusern so uneinig wie bei Deutsche Lufthansa. Zwischen dem optimistischsten und dem pessimististen Kursziel klafft eine Differenz von mehr als 100 Prozent. Die Diskrepanz ist wohl vor allem auf das Tempo der erwarteten Erholung der Lufthansa-Aktie zurückzuführen.
Erst am gestrigen Montag äußerten sich zwei Analysten sehr optimistisch zu den Aussichten für die Lufthansa-Aktie (DER AKTIONÄR berichtete). Barclays-Analyst Andrew Lobbenberg bestätigte sein Kursziel von 9,50 Euro und blieb bei seiner Einstufung "Overweight".
Die Schweizer Großbank UBS ist sogar noch etwas optimistischer. Jarrod Castle erhöhte das Kursziel für die Lufthansa-Aktie am Montag von 9,25 auf 9,80 Euro und beließ die Einstufung auf "Buy". Es gebe mit Blick auf 2025 gute Gründe dafür, dass die Rally im Airline-Sektor noch etwas Luft nach oben hat, wenn die Geopolitik mitspielt. Bei der Lufthansa seien die jüngsten Ölpreis- und Marktentwicklungen förderlich für seine Gewinnschätzungen je Aktie.
Ganz anders schaut JPMorgan auf die künftige Kursentwicklung des im MDAX gelisteten Konzerns. Die US-Bank hat Lufthansa am heutigen Dienstag auf "Underweight" mit einem Kursziel von 4,60 Euro belassen. Analystin Alexia Dogani hat vor allem den Fracht-Sektor im Blick. Ihre europäischen Transport- und Logistikfavoriten seien die Logistik-Konzerne DHL und die Billigfluglinie EasyJet. Die Frachtnachfrage bleibe solide und das Wachstum des Passagieraufkommens hoch.
Auch Johannes Braun von Stifel hatte die Lufthansa-Aktie mit "Verkaufen" eingestuft und ein Kursziel von 4,50 Euro ausgegeben. Insgesamt sehen 13 der 24 bei Bloomberg gelisteten Analysten die Lufthansa-Aktie derzeit als Halte-Position. Der Kursziel-Median liegt bei 6,61 Euro. Sollte sich eine Verbesserung der Geschäftstätigkeit insbesondere bei der Kernmarke der Airline-Gruppe abzeichnen, dürften wohl auch die großen Skeptiker ihre Kursziele anheben.
Am Dienstag-Vormittag zeigt sich die Lufthansa-Aktie im abgeschwächten Börsenumfeld stabil. Ein Preis von 6,29 Euro bedeutet ein Tagesplus von 0,4 Prozent.
Noch darbt das Lufthansa-Geschäft unter Liefer-Problemen, Ticketpreis-Druck und wachsender Billig-Konkurrenz aus Asien. Charttechnisch betrachtet pendelt die Lufthansa-Aktie derzeit in einem neutralen Bereich, was zur Analysten-Mehrheit "Hold" passt.
Wichtig ist kurzfristig, dass der Unterstützungsbereich zwischen 5,90 Euro (GD50) und 6,15 Euro verteidigt werden kann. Danach kann bei entsprechend passendem Marktumfeld auch die 200-Tage-Linie bei 6,56 Euro wieder in Angriff genommen werden. Ein erster Ausbruchsversuch scheiterte Anfang Oktober.
DER AKTIONÄR hält den MDAX-Wert auf einer Watchlist und wird hier zeitnah über ein mögliches Kaufsignal berichten.
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Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Deutsche Lufthansa.
