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Schon seit längerem ist es kurz vor zwölf beim deutschen Flugtaxi-Startup Lilium (mehr dazu hier). Am Donnerstag verschärft sich die Lage weiter. Die Ampel-Koalition verwehrt dem Konzern dem Vernehmen nach eine Bürgschaft über 50 Millionen Euro. Damit brechen weitere Finanzierungen weg, nun drohen drastische Konsequenzen.
Am Donnerstag haben die Haushälter der Ampel über die Bürgschaft abgestimmt. 50 Millionen Euro sollten es sein. Bei Zustimmung hätte der Freistaat Bayern weitere 50 Millionen Euro in Form eines Kredits beigesteuert. Die Zusage der Landesregierung stand bereits. Wären die staatlichen Unterstützungen geflossen, wären wohl auch private, bereits beteiligte Investoren bereit gewesen, weitere 30 Millionen Euro zuzuschießen.
Nun allerdings der Paukenschlag: Berichten der Deutschen Presse-Agentur zufolge haben die Haushälter der Ampel den Kredit abgelehnt. Vor allem die Grünen seien dagegen gewesen, SPD und zuletzt auch FDP hätten wohl zugestimmt.
"If we get a no on Wednesday, we will not be able to keep the company in its current form in Germany…It's about Germany's technological leadership in electric flight. That would benefit everyone." - @DanielWiegand_ Full article @BILD: https://t.co/4z7vbc2Pxu #Lilium #eVTOL
— Lilium (@Lilium) October 15, 2024
Lilium selbst kommentierte den Entschluss bisher nicht. Der Standort im bayrischen Gauting in seiner jetzigen Form dürfte damit jedoch auf der Kippe stehen. Das kündigte der Konzern bereits im Vorfeld der Entscheidung auf X (ehemals Twitter) an. Neben der drohenden Insolvenz bleibt wohl nur noch die Abwanderung ins Ausland, dort werden Zuschüsse für solche Schlüsseltechnologien leichter erteilt, erklärte ein Unternehmenssprecher dem Spiegel. So habe etwa Frankreich erhebliche Förderung in Aussicht gestellt, falls Lilium einen zweiten Standort in Südwestfrankreich eröffne.
Die an der Nasdaq gelistete Lilium-Aktie gibt vorbörslich rund vier Prozent nach. Dabei kommt es nicht überraschend, dass die Förderungen nicht gewährt wurden. Diese wären extrem risikobehaftet gewesen. Gleiches gilt für die Aktie des defizitär wirtschaftenden Konzerns. Aufgrund des hohen Cashburns ist nicht auszuschließen, dass Lilium in Zukunft erneut Geld benötigt. Anleger bleiben deshalb an der Seitenlinie.
(mit Material von dpa-AFX)
