Hinter der Aktie des Solarmodulherstellers JinkoSolar liegen bewegte Tage. Positive Aussagen zur Entwicklung der Siliziumpreise und der anstehende Börsengang der Tochter Jiangxi Jinko haben zu einem enormen Kurssprung geführt. Sorgen um US-Restriktionen gegen Chinas Solarbranche und die durchwachsenen Zahlen waren schnell vergessen. Nun beruhigt sich die Lage wieder.
Margenprobleme hatten Solarunternehmen zuletzt auf breiter Front belastet. Sollten die Siliziumpreise sinken, dürfte sich die Lage deutlich verbessern. Zudem ist klar, dass die Bewertung von JinkoSolar nach wie vor günstig ist. Durch den Börsengang der Tochter Jiangxi Jinko, die am STAR Market in Shanghai gelistet werden soll, könnten verborgene Werte gehoben werden – bereits im vergangenen Jahr hatten erste Gerüchte über einen solchen Schritt für massive Kursgewinne gesorgt.
Bei aller Euphorie sollten Anleger aber bedenken, dass der Umsatzausblick von JinkoSolar eher verhalten ausfiel. Hinzu kommen die drohenden US-Sanktionen, die dem China-Konzern Probleme bereiten könnten. Das Problem: JinkoSolar kann es sich wohl nicht erlauben, sich mit der chinesischen Regierung anzulegen und auf Vorprodukte aus dem Heimatland komplett zu verzichten. In diesem Fall drohen aber Restriktionen in den USA, was die Umsätze belasten könnte.
Nach dem Kurssprung beruhigt sich die Lage wieder. Gute Nachrichten auf der einen Seite und die bestehenden Probleme auf der anderen Seite sorgen derzeit für eine komplexe Lage. Da die Bewertung nach wie vor günstig ist, sollten investierte Anleger unverändert an Bord bleiben. Wer neu in die Solarbranche investieren will, sollte aktuell aber vor allem auch auf die US-Wettbewerber First Solar und Sunrun blicken. Diese dürften von den Restriktionen gegen China und von Steuererleichterungen in den USA profitieren.