Seit gut einer Woche geht es mit der Aktie von JinkoSolar wieder bergauf. Das Erholungshoch aus dem Juli rückt näher. Die langfristigen Aussichten stimmen beim chinesischen Solarmodulhersteller ohnehin nach wie vor. Zahlen belegen derweil, wie stark die Marktführer in der Branche positioniert sind.
Eine Untersuchung von BloombergNEF zeigt, dass die Big Player der Branche, zu denen auch JinkoSolar gehört, ihren Marktanteil immer weiter ausbauen. Noch 2016 hatten die zehn größten Modulhersteller lediglich einen Marktanteil von zusammen 53 Prozent. 2019 waren es bereits 60 Prozent und 2020 ist der Anteil sogar auf 69 Prozent gestiegen – und das, obwohl die Solarindustrie insgesamt weiter gewachsen ist.
In einer Branche, die noch immer unter hohem Wettbewerb und starkem Preiskampf leidet, sind das für JinkoSolar durchaus gute Nachrichten. Mit der zunehmenden Konsolidierung, die sich entlang der gesamten Solar-Wirkungskette zeigt (siehe Grafik), dürften kleinere Rivalen vom Spielfeld verschwinden. Das erleichtert es einerseits, die eigenen Preisvorstellungen durchzusetzen und andererseits den technologischen Fortschritt voranzutreiben, um künftig noch höhere Wirkungsgrade zu erzielen. Je effektiver die Module werden, desto wettbewerbsfähiger ist die Solarenergie auch im Vergleich zu anderen Energieträgern.
JinkoSolar verfügt über eine starke Technologie und eine starke Marktposition. Die langfristigen Aussichten sind deshalb gut, zumal die Bewertung nach wie vor günstig ist. Angesichts der ohnehin volatilen Branche und der weiter bestehenden China-Risiken sind aber auch künftig hohe Ausschläge zu erwarten. Wer damit leben kann, der lässt die Gewinne laufen, nachdem die Aktie zuletzt knapp oberhalb des Stopps bei 36 Euro wieder nach oben gedreht war.