Mit Spannung waren die Quartalszahlen des chinesischen Solarmodulherstellers JinkoSolar erwartet worden. Nun hat der Konzern die Bücher geöffnet: Beim Gewinn wurden die Erwartungen zwar verfehlt, der Umsatz fiel aber besser aus als erwartet. Die Aktie reagiert mit Ausschlägen in beide Richtungen, gibt unter dem Strich aber leicht nach.
Der Gewinn je ADS betrug auf GAAP-Basis im zweiten Quartal minus 1,88 Dollar – erwartet worden war ein Plus von 0,54 Dollar. Beim Umsatz übertraf JinkoSolar mit 2,81 Milliarden Dollar die erwarteten 2,27 Milliarden Dollar dafür deutlich. Die operative Marge betrug minus 1,5 Prozent. Zum Vergleich: Im ersten Quartal lag sie noch bei 0,3 Prozent, im Vorjahr sogar bei 4,5 Prozent.
Die Auslieferungen summierten sich insgesamt auf 10,53 Gigawatt – deutlich mehr als die prognostizierten 8,5 bis 9,5 Gigawatt. Für das Gesamtjahr rechnet JinkoSolar hier mit einer Range von 35 bis 40 Gigawatt.
JinkoSolar kann sich den Margenproblemen nicht entziehen. Die Aktie verliert deshalb leicht an Boden, obwohl die Nachfrage nach den Produkten groß und der Umsatz stark ist. Dennoch: Langfristig stimmen die Aussichten. Wer sich vom latenten China-Risiko nicht abschrecken lässt, der kann bei der relativ günstig bewerteten Aktie eine spekulative Position eingehen.