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10.05.2023 Lars Friedrich

JinkoSolar: Durchsuchung durch US-Agenten! Aktie bis zu zwölf Prozent im Minus

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JinkoSolar

Ende der ewigen Seitwärtsphase? In den vergangenen Wochen hatte DER AKTIONÄR mehrfach die bemerkenswerte Kursbewegung bei JinkoSolar skizziert. Doch gestern kam auf einmal richtig Bewegung in die Aktie bei stark erhöhtem Handelsvolumen. JinkoSolar ging schließlich mit 43,47 Dollar und einem Tagesminus von acht Prozent aus dem Handel.

Zeitweise war der Kurs des chinesischen Unternehmens im US-Handel sogar auf 41,50 Dollar gefallen – und hatte damit zwölf Prozent im Minus gelegen. Heute deutet sich zunächst eine Stabilisierung an. Aber was ist eigentlich passiert?

Der Kurseinbruch dürfte nichts mit dem Gesamtmarkt zu tun haben, auch nicht mit einer allgemeinen Volatilität im Solarsektor, sondern lässt sich mit einer speziellen Meldung zum Unternehmen verknüpfen: Die US-Zeitung The Florida Times-Union berichtet, dass US-Bundesagenten diese Woche einen Standort von JinkoSolar in Jacksonville durchsucht haben. Angeführt wurde der Einsatz demnach von Homeland-Security-Personal.

In dem fraglichen Werk sind dem Bericht zufolge 274 Mitarbeiter beschäftigt. Das Werk soll mit 250 Mitarbeitern deutlich erweitert werden, weil JinkoSolars Geschäft in den USA eigentlich gut läuft. Nun hat zumindest die Stadt offenbar erst einmal eine Entscheidung über Steuererleichterungen (quasi eine Förderung für das Unternehmen) auf Eis gelegt, um abzuwarten, bis klar ist, worum es bei der Untersuchung geht. Von JinkoSolar liegt bislang keine Stellungnahme vor.

Basierend auf vergangenen Konfliktpunkten und aktuellen Streitigkeiten zwischen China und den USA wären im weitesten Sinne Zoll-Themen ein denkbarer Punkt. So könnte es um Dumping-Vorwürfe gehen oder den Verdacht, dass es Verstöße im Bereich des Uyghur Forced Labor Prevention Act (UFLPA) gibt. Dieser verbietet es, Güter ins Land einzuführen, die in der Region Xinjiang-Uigurien hergestellt wurden, weil es in dem Gebiet Zwangsarbeit geben soll. Chinesische Unternehmen müssen nachweisen, dass innerhalb teils recht komplexer Lieferketten nicht gegen die Vorgabe aus den USA verstoßen wird. JinkoSolar hat die Lage in diesem Bereich aber nach eigenen Angaben eigentlich recht gut im Griff (siehe weiterführende Beiträge).

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