Infolge der Invasion in der Ukraine und den damit verbundenen Ankündigungen aus dem Westen sich unabhängiger von russischem Öl zu machen, profitierten vor allem Aktien aus dem Bereich nachhaltiger Energien - darunter auch der Solarmodulhersteller JinkoSolar. Die Gewinne wurden jedoch schon wieder komplett abverkauft, was mehrere Gründe hat.
Zu den größten Sorgen der Anleger zählt vor allem das mögliche Delisting von China-Aktien an der Wall Street. So hat die US-Börsenaufsicht SEC die Offenlegungspflichten für ausländische Konzerne verschärft und zuletzt auch erstmals fünf chinesische Unternehmen aufgefordert diesen nachzukommen. Das Problem hierbei ist, dass China aus Angst vor Informationsverlust keine ausländische Prüfung zulässt.
Ein weiteres Problem ist das Heimatland China selbst, das zum einen durch die strengen Regulierungen von Tech-Aktien Investoren verschreckt und zum anderen durch die Nähe zu Russland und ausbleibende Stellungnahmen zum Krieg mit weiteren Sanktionen aus dem Westen rechnen muss. Auch die immer wieder stattfindenden harten Lockdowns stellen einen Unsicherheitsfaktor dar.
Solarenergie gefragt
Das alles trifft auch JinkoSolar, grundsätzlich bleibt das Unternehmen angesichts seiner Marktposition jedoch interessant. Wegen der aktuellen Entwicklungen steigt die Nachfrage nach Solarstrom wieder verstärkt, weltweit wollen immer mehr Länder ihre Investitionen erhöhen, um sich unabhängiger vom russischen Öl und Gas zu machen. JinkoSolar könnte aufgrund seiner guten Stellung am Markt davon überdurchschnittlich profitieren.
Bei dem Solarmodulhersteller helfen aktuell auch positive Nachrichten nicht mehr, seit dem Zwischenhoch letzte Woche verlor das Papier über 30 Prozent. Die Unsicherheiten bei chinesischen Aktien sind aktuell zu groß und es gibt zu viele Risikofaktoren. Das alles macht Prognosen schwierig und Anleger warten vorerst ab.
Der Handel mit Anteilen chinesischer Unternehmen ist mit erheblichen politischen und rechtlichen Unsicherheiten verbunden. Für Anleger besteht ein erhöhtes Totalverlustrisiko.