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Gefährlich: Lufthansa-Vorstand warnt – Krise erst 2023 überstanden

Gefährlich: Lufthansa-Vorstand warnt – Krise erst 2023 überstanden
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Marion Schlegel 19.05.2020 Marion Schlegel

Die Lufthansa und ihre Betriebsräte haben schnelle Entscheidungen zu der geplanten Staatshilfe in Milliardenhöhe gefordert. Die Arbeitnehmervertreter warnten am Dienstag in einem Offenen Brief vor einer Insolvenz oder einem Schutzschirmverfahren für den DAX-Konzern. Beides berge unkalkulierbare Risiken und würde wirtschaftlich und politisch das falsche Signal setzen, argumentierten die Beschäftigten.

In einer Botschaft an die Mitarbeiter erklärte der Lufthansa-Vorstand um Carsten Spohr, dass man "in diesen Tagen" ein Finanzierungskonzept erwarte, dass zwischen dem geplanten Wirtschaftsstabilisierungsfonds und der Bundesregierung abgestimmt sei. "Da sich unsere Liquidität absehbar weiter verringert, hoffen wir auf einen raschen Abschluss der politischen Willensbildung und einen zukunftsweisenden Kompromiss in Berlin, der auch unsere Zukunftsfähigkeit im globalen Wettbewerb berücksichtigt", heißt es in dem Brief an die Mitarbeiter.

Deutsche Lufthansa (WKN: 823212)

Der Vorstand stimmte die Belegschaft zudem auf weitere "schmerzhafte Restrukturierungen" ein. Man müsse 2021 noch damit rechnen, dass rund 300 der ursprünglich 760 Konzern-Flugzeuge am Boden stehen. 2022 werden nach der Prognose noch 200 Flieger nicht benötigt, bevor im 2023 mit rund 660 Jets die Krise überstanden sei. Auch die Service-Gesellschaften LSG Sky Chefs und die Lufthansa Technik müssten wegen fehlender Aufträge Stellen in großer Zahl reduzieren.

Die Lufthansa hatte am 7. Mai einen Zwischenstand zu den Gesprächen über ein Rettungspaket von rund neun Milliarden Euro veröffentlicht. Neben einer stillen Beteiligung des noch nicht etablierten Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF) geht es um einen KfW-Kredit und als kleinsten Bestandteil um eine direkte Beteiligung des Bundes am Grundkapital des Dax-Konzerns. Diese könnte bis zu einer Sperrminorität von 25 Prozent plus einer Stimme reichen. Auch will der Staat im Aufsichtsrat vertreten sein. Lufthansa will den staatlichen Einfluss möglichst gering halten.

DER AKTIONÄR rät Anlegern weiterhin davon ab, jetzt bei der aktuell gefährlichen Gemengelage bei der Lufthansa zuzugreifen. Die trüben Aussichten, die drohende Kapitalerhöhung oder gar eine Insolvenz in Eigenverantwortung und das angeschlagene Chartbild sprechen klar gegen den DAX-Titel.

Hinweis auf Interessenkonflikte gemäß §34b WpHG: Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die durch die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Lufthansa.

(Mit Material von dpa-AFX)

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