Bereits vor einigen Jahren verfolgte der Erdgasriese Gazprom den Plan, Erdgas über eine südliche Route zu den lukrativen Märkten Westeuropas zu liefern. Aufgrund des politischen Widerstands einiger EU-Staaten wurde das Projekt „South Stream“ aber aufgegeben. Doch 2020 könnte es in anderer Form wiederbelebt werden.
Im Jahr 2009 hatte Gazprom zusammen mit mehreren Staaten die Pläne für „South Stream“ veröffentlicht. Demnach sollte Erdgas von Russland über das Schwarze Meer nach Bulgarien und von dort aus über Serbien sowie Ungarn bis nach Österreich geliefert werden. Eine andere Route sah den Export von russischem Gas über Bulgarien, Griechenland, durch das Mittelmeer bis nach Italien vor. Im Zuge der Krim-Krise wurde auf Druck der EU-Kommission sowie des damaligen Energiekommissars Günther Oettinger das Projekt 2014 allerdings vorerst eingestellt. Mehr dazu lesen Sie hier.
Ein neuer Versuch
Doch nun arbeitet Serbien wieder eifrig daran, eine Partnerschaft mit Gazprom aufzubauen beziehungsweise auszuweiten. Der Plan wäre, dass russisches Erdgas über die Pipeline Turkish Stream und Bulgarien nach Serbien gelangt. Dort soll es selbst verbraucht oder weiter nach Ungarn geleitet werden, von wo aus auch eine Verteilung in andere EU-Staaten wie Österreich und später auch Deutschland denkbar wäre. Dadurch würde für Gazprom doch noch der Plan aufgehen, wonach die wichtigsten Absatzmärkte des Rohstoffriesen zukünftig auch durch eine südliche Route versorgt werden könnten.
Gazproms Marktmacht in Europa dürfte in den kommenden Jahren weiter steigen, da die Erdgasvorkommen Norwegens und Großbritanniens allmählich schwinden und Fracking-Gas aus den USA weder ökonomisch noch ökologisch eine sinnvolle Lösung ist. Eine mögliche Süd-Route würde daher für Gazprom vor diesem Hintergrund natürlich Sinn machen.
Die mit einem KGV von 4 und einem KBV von 0,4 immer noch extrem günstig bewertete Aktie bleibt für mutige Anleger weiterhin ein Kauf. Diese sollten ihr Investment mit einem Stoppkurs von 5,20 Euro absichern.
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