Durch den Krieg in der Ukraine werden die Stimmen lauter, den Atomausstieg zu verschieben. Der Versorger E.on unterstützt nun eine entsprechende Forderung. Ob die Atomkraft-Tochter Preussenelektra jetzt doch länger Thema bleibt, ist aber weiter offen. Die Aktie pendelt derweil nach wie vor zwischen zehn und elf Euro.
Grundsätzlich hat ein Sprecher von E.on gegenüber der Deutschen Presse-Agentur zuletzt erneut betont: „Die Bundesregierung hat jüngst entschieden, dass das Thema nicht weiter verfolgt wird. Damit ist es auch für E.on vom Tisch.“ Gleichezeitig hat sich aber eine Sprecherin von Preussenelektra ebenfalls gegenüber der Deutschen Presse-Agentur geäußert, dass man wie im Spiegel zuvor berichtet einen Offenen Brief des Branchenverbandes Kerntechnik Deutschland an Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) „inhaltlich mittrage“.
In dem Brief fordert der Verband einen „Weiterbetrieb von Kernkraftwerken zur Energiesicherung“ wegen des Kriegs in der Ukraine. Alle verfügbaren Energiequellen müssten genutzt werden. „Bei der Stromversorgung sind dies auch zweifelsohne deutsche Kernkraftwerke“, heißt es. Preussenelektra betonte nun, dass man aufgrund der außerordentlichen Situation bereit sei zu prüfen, unter welchen Rahmenbedingungen eine verlängerte Nutzung möglich wäre, „sofern dies seitens der Bundesregierung ausdrücklich gewünscht“ sei.
Aktuell deutet trotz zunehmender Forderungen noch wenig darauf hin, dass die Atomkraft-Laufzeiten tatsächlich verlängert werden. Die Situation kann sich hier angesichts der geopolitischen Entwicklungen aber schnell ändern. E.on dürfte jedoch für beide Fälle gut gerüstet sein. Konservative Anleger bleiben weiter an Bord.