Der Mega-Deal zwischen E.on und RWE zur Aufteilung von Innogy und die damit verbundene Neuordnung der deutschen Energiewelt sorgen weiter für Kritik. Mehrere Stadtwerke und Regionalversorger rund um Mainova aus Frankfurt haben nun einen offenen Protestbrief an Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier geschickt.
Elf Unternehmen hatten gegen die Genehmigung des Deals durch die EU-Kommission geklagt und machen erhebliche Wettbewerbsverzerrungen geltend. Vor einem Monat hatte dann die Bundesregierung im laufenden Verfahren vor dem Gericht der EU einen Streithilfeantrag gestellt, der das Ziel hat, die klageabweisenden Anträge von E.on und RWE zu unterstützen. Dies sei laut Wirtschaftsministerium das übliche Verfahren, wenn es um grundsätzliche Rechtsfragen mit rechtlicher oder politischer Bedeutung geht.
Laut Mainova-Chef Constantin H. Alsheimer sei dies aber „ein vollkommen ungewöhnlicher Vorgang“. Er befürchtet einen Umbruch des Energiemarktes zu Lasten von Kunden und Verbrauchern. „Deutschland bezieht (…) eine klare Position für die staatlich protegierte Bildung 'nationaler Champions' zugunsten von E.on und RWE und zu Lasten regionaler und lokaler Energieversorger.“
Es ist nicht zu erwarten, dass die Genehmigung des Deals noch gekippt wird. Höchstens drohen einzelne Auflagen. Sowohl E.on als auch RWE dürften damit aber zurechtkommen, die Konzerne profitieren von der neuen Marktstruktur und die Aktien bleiben auf der Empfehlungsliste. Aufgrund der Rückbesinnung auf Erneuerbare Energien und dem Potenzial in diesem Bereich sollten Neueinsteiger bei RWE zugreifen.