Die Energiewende ist nicht mehr aufzuhalten. Eine entscheidende Rolle wird bei der Dekarbonisierung der Industrie das Thema Wasserstoff spielen. Das hat auch der Versorger E.on erkannt, der dabei vor allem auf Partnerschaften setzen will. Die Aktie könnte neue Impulse gut gebrauchen.
„Wir werden das Thema Wasserstoff nur in großen Partnerschaften hinkriegen“, sagte Thomas König, der bei E.on das Netzgeschäft leitet. Es gehe dabei um die Zusammenarbeit mit starken Industrieunternehmen, aber auch Mittelständlern und Start-ups. Weniger euphorisch zeigte er sich, was Zukäufe in dem Bereich angeht. „Natürlich schließen wir nie aus, über Akquisitionen auch schnell Knowhow aufzubauen“, sagte König lediglich.
Positiv wertet König auch die nationale Wasserstoffstrategie der Bundesregierung und das Ziel von Wirtschaftsminister Peter Altmaier, eine führende Rolle beim Megatrend zu spielen. „Wir treten doch nicht an, um Mittelmaß zu werden. Wir wollen Gas geben und oben mitspielen.“
E.on investiert laut König allein in 2020 bis 2022 etwa 6,6 Milliarden Euro in die Netze in Deutschland. „Unser Budget im Bereich Wasserstoff liegt im niedrigen dreistelligen Millionenbereich. Da kommt was zusammen, aber es verteilt sich eben auch auf zahlreiche Projekte“, so der Vorstand. Wegen der großen Unsicherheiten bei Wasserstoff-Investitionen versuche man aber, die Mittel mit Fördermitteln aufzustocken.
E.on arbeitet daran, am Megatrend Wasserstoff zu partizipieren. Doch das braucht Zeit, aktuell fehlen beim DAX-Konzern neue Impulse. Wer im Energiesektor neu einsteigen will, sollte deshalb lieber zu RWE greifen. Dividendenjäger können bei E.on aber unverändert mit Stopp bei 7,00 Euro an Bord bleiben.