Die E.on-Aktie ist zuletzt unter Druck geraten. Der nachhaltige Ausbruch über die 10-Euro-Marke ist wieder in weite Ferne gerückt. Während sich das charttechnische Bild eingetrübt hat, läuft es operativ vor der Innogy-Fusion gut. Lediglich das Großbritannien-Geschäft bereitet weiter Sorgen – hier geht E.on inzwischen einen neuen Weg.
Bereits vor knapp zwei Wochen hat E.on alle Privatkunden ohne Mehrkosten auf 100 Prozent Erneuerbare Energien umgestellt. Damit will E.on die Energiewende in Großbritannien vorantreiben. Umfragen zeigen bereits, dass auch dort viele Kunden grünen Strom bevorzugen. Das Problem: Für Geschäftskunden, die etwa die Hälfte des Stroms beziehen, gilt die Initiative nicht.
Unter den „Big Six“, die den britischen Strommarkt dominieren, ist E.on der erste Versorger der diesen Schritt geht. Experten erwarten nun, dass die Wettbewerber nachziehen könnten. Bis es soweit ist könnte der DAX-Konzern durch seinen mutigen Weg aber Marktanteile gewinnen. Es wäre ein wichtiger Schritt, denn zuletzt hat das Großbritannien-Geschäft das Ergebnis von E.on verhagelt – ebenso wie bei der künftigen Tochter Innogy.
Großbritannien bleibt ein schwieriger Markt. Die Umstellung auf Erneuerbare Energien im Privatkundengeschäft dürfte nicht ausreichen, um die Probleme zu lösen. Nach der Fusion mit Innogy müssen die Problemgeschäfte zudem zusammengelegt werden – Lösung noch offen. Die E.on-Aktie ist derzeit lediglich eine Halteposition. Die Impulse für Neueinsteiger fehlen.