Die Encavis-Aktie startet mit roten Vorzeichen in die neue Handelswoche. Aktionäre des Solar- und Windparkbetreibers müssen sich auf eine deutliche Verwässerung ihres Anteils einstellen. Wie das Unternehmen am Wochenende mittelte, werden die 2017 und 2019 begebenen Hybrid-Wandelanleihen vorzeitig pflichtgewandelt.
Der Wandlungspreis liege, wie zuletzt am 31. Mai verkündet, bei 7,08 Euro. Das Gesamtvolumen der noch ausstehenden Schuldverschreibungen beträgt den Angaben zufolge 149,5 Millionen Euro. Daraus und aus den Angaben des Unternehmens über die Zahl der aktuell ausstehenden Papiere ergibt sich eine Zunahme der Aktienzahl um gut 15 Prozent.
Encavis begründet den Schritt damit, dass ihrer Einschätzung zufolge ein Großteil der Anleihen nach dem kommenden Zinszahlungstermin am 13. September ohnehin gewandelt worden wären. Die vorzeitige Pflichtwandlung in einer Transaktion statt in mehreren individuellen Wandlungen vereinfache und steigere die Effizienz des Wandlungsprozesses.
Die Gesellschaft beabsichtige die erforderlichen Aktien aus dem Bedingten Kapital 2017 und 2018 sowie aus dem Genehmigten Kapital 2021 zu schaffen. Der Termin für die vorzeitige Pflichtwandlung ist der 4. Oktober.
Die Anleger sind von der Verwässerung erwartungsgemäß nicht begeistert. Die Encavis-Aktie notiert zur Stunde mehr als sechs Prozent im Minus. Langfristig sind die Aussichten für den Solar- und Windparkbetreiber jedoch gut. Durch die ambitionierten Klimaziele von Politik und Wirtschaft sollten sich die Perspektiven weiter verbessern. Anleger können deshalb die Kursschwäche nutzen und eine erste Position aufbauen.
(Mit Material von dpa-AFX)