Mit der Lösung des US-Schuldenstreits haben die Kurse am deutschen Aktienmarkt am Freitag nochmals deutlich zugelegt. Die drohende Zahlungsunfähigkeit der US-Regierung hatte die Anleger zur Wochenmitte einige Nerven gekostet, ist nun aber abgehakt. Der am Nachmittag veröffentlichte US-Arbeitsmarktbericht fiel zudem stark aus und lenkt den Fokus wieder auf künftige Zinsentscheidungen.
Von der Frage, ob die US-Notenbank Fed den Leitzins im Juni weiter anhebt oder eine Zinspause einlegt, ließen sich die Anleger vor dem Wochenende aber nicht verunsichern. So gewann der Dax im Sog ebenfalls starker US-Börsen am Ende des Xetra-Handels 1,25 Prozent auf 16.051 Punkte. Das reichte für eine leicht positive Wochenbilanz von 0,4 Prozent. Der MDax der mittelgroßen Unternehmen stieg am Freitag um 1,9 Prozent auf 27.264 Zähler.
Am DAX-Ende verliert die Aktie von Deutsche Telekom neun Prozent an Wert. Laut einem Medienbericht plant der Online-Riese Amazon den Einstieg in den US-Mobilfunk-Markt. Spekulationen um eine mögliche Zusammenarbeit mit US-Netzbetreibern verursachen Unruhe bei Anlegern und setzen die Aktienkurse von Telekommunikations-Unternehmen unter Druck.
Die Aktien der Stahl-Unternehmen Thyssenkrupp, Salzgitter und Aurubis legten dank Hoffnungen auf eine steigende Nachfrage überdurchschnittlich zu. Marktbeobachter verwiesen auf einen Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg, wonach in China laut Insidern an neuen Maßnahmen gearbeitet wird, um den Immobilienmarkt zu stützen.
Gefragt waren auch Aktien von Immobilien-Konzernen. Die Papiere von Vonovia, LEG, TAG und Grand City Properties gehörten mit Kursaufschlägen zwischen 4 und 6 Prozent zu den Top-Werten in den Leitindizes.
Die Aktien von Adidas und Puma profitierten von unerwartet starken Quartalszahlen sowie einem besseren Ausblick des US-Sportartikelanbieters Lululemon. Der Lululemon-Aktienkurs schnellte im vorbörslichen US-Handel um mehr als 15 Prozent nach oben.
Die Titel von ProSiebenSat.1 verteuerten sich um 2,7 Prozent, nachdem die tschechische Milliardärin Renáta Kellnerová ihre Beteiligung am Medienkonzern aufgestockt hatte. Die von ihr kontrollierte PPF-Gruppe erhöhte ihren Anteil inklusive Finanzinstrumente auf gut 15 Prozent. Einem Händler zufolge ist es wahrscheinlich, dass PPF die Beteiligung in den kommenden Tagen und Wochen weiter ausbaut.
Anfängliche Kursgewinne von fast neun Prozent bei Ceconomy schmolzen im Handelsverlauf auf zuletzt 1,0 Prozent zusammen. Der Elektronik-Händler kündigte an, bis zur Mitte des Jahrzehnts profitabler werden und dabei deutlich mehr Umsatz im Online-Handel machen zu wollen. Branchenexperten verwiesen aber darauf, dass Ceconomy schon in der Vergangenheit mittelfristige Ziele dann doch nicht erreicht habe.
(Mit Material von dpa-AFX).