Daimler zieht beim Joint Venture mit BYD die Reißleine. Hintergrund ist, dass die ehrgeizigen Ziele bislang nicht im Ansatz erreicht wurden. Vor fast zehn Jahren schlossen sich mit Daimler und BYD zwei Schwergewichte der Automobilbranche zusammen, um gemeinsam unter der Marke Denza in China Fahrzeuge mit alternativen Antrieben zu vertreiben.
Der Autobauer Daimler reduziert seinen Anteil am Elektroauto-Gemeinschaftsunternehmen Denza deutlich. Der Kooperationspartner, die chinesische BYD Auto Industry, halte künftig 90 Prozent an der Firma, teilte Daimler am Freitag mit. Die Stuttgarter begnügen sich mit den restlichen zehn Prozent. Gegründet worden war Denza als 50-50-Joint Venture im März 2012. Mit dem Abschluss der Transaktion sei Mitte März 2022 zu rechnen.
Hintergrund ist, dass das Joint Venture erfolglos blieb. Seit der Markteinführung des ersten Modells im Jahr 2014 konnte Denza nicht einmal 23.000 Fahrzeuge verkaufen. Unter den mehr als hundert Automarken, die im Reich der Mitte Personenkraftwagen vertreiben, rangiert Denza aktuell nur auf Rang 80 – mit einem Marktanteil von 0,02 Prozent.
Das Ende der Kooperation in der aktuellen Form ist bitter, dennoch wird die grundsätzliche Zusammenarbeit zwischen Daimler und BYD weitergehen. Der Chinavorstand von Daimler Hubertus Troska kündigte vor wenigen Wochen an, die Zusammenarbeit „zu intensivieren“. Hintergrund ist, dass BYD einer der größte Batteriehersteller der Welt ist und seine Akkus auch in immer größerem Umfang an Mercedes liefert.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Daimler.
Mit Material von dpa-AFX