Daimler Buses, die Bus-Sparte von Daimler Truck, will bis 2030 in allen Segmenten in Europa und Lateinamerika CO2-neutrale Fahrzeuge anbieten und bei den Stadtbussen in Europa nur noch vollelektrische Fahrzeuge verkaufen. Das sagte Daimler-Buses-Chef Till Oberwörder im Vorfeld eines Events des Unternehmens rund um das Thema E-Mobilität.
"Wir fokussieren unsere Investitionen bis zum Ende der Dekade auf ein rein elektrisches Stadtbussegment in Europa", sagte Oberwörder. 2018 hatte Daimler Buses den vollelektrischen Stadtbus eCitaro eingeführt. Mit dessen Hochlauf zeigte sich Oberwörder zufrieden. Auf Europas Straßen seien mittlerweile mehr als 600 eCitaros zu finden.
Der Absatz der Bus-Sparte lag im vergangenen Jahr bei 18.736 Einheiten. Den Anteil von Elektrofahrzeugen weist das Unternehmen, auch auf Nachfrage, nicht aus. Generell ist der Anteil von Elektrobussen aber noch überschaubar. So waren im Herbst des vergangenen Jahres 1.200 E-Busse auf Deutschlands Straßen unterwegs, wie der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen mitteilte. Insgesamt zählt der Verband rund 35.000 Linienbusse.
Für den Elektro-Stadtbus kündigte Oberwörder zudem eine weitere Neuerung an. So werde das Unternehmen am Montag die dritte Generation seiner Lithium-Ionen-Batterie für den Stadtbus vorstellen, die vom Zulieferer Akasol stamme. "Damit gewinnen wir an Reichweite", sagte Oberwörder. Bislang schaffe der eCitaro etwa 200 bis 230 Kilometer. "Mit der neuen Batterie werden wir etwa 300 Kilometer abdecken können", sagte Oberwörder. Ab 2023 solle zudem eine Wasserstoff-Brennstoffzelle die Batterie im Bus ergänzen, um die Reichweite nochmals zu erhöhen.
Auch in den anderen Segmenten wolle Daimler Buses die E-Mobilität vorantreiben. "Ab 2025 wollen wir auch bei den Überlandbussen vollelektrische Fahrzeuge anbieten können", sagte Oberwörder. Und ab 2030 sollen dann auch bei den Reisebussen CO2-neutrale Fahrzeuge angeboten werden.
Im Bereich der E-Mobilität seien jedoch die Stadtbusse sicherlich das Segment mit den größten Steigerungsraten. "Wir gehen davon aus, dass wir bis 2025 in diesem Markt einen Anteil elektrischer Neufahrzeuge von deutlich über 35 Prozent sehen werden." Bis 2030 seien etwa 70 bis 80 Prozent denkbar. Und: "In Europa vielleicht sogar noch mehr."
Die Aktie von Daimler Truck notiert zum Wochenstart leicht im Minus bei 25,69 Euro. Von ihrem Märztief konnte sich das Papier aber mittlerweile deutlich erholen und auch die 38-Tage-Linie konnte wieder überwunden werden. Die nächste Hürde wartet nun in Form des Märzhochs bei 27,72 Euro.