Daimler-CEO Ola Källenius erwartet etwas Entspannung, aber noch kein Ende der Halbleiter-Krise. Dennoch senkt Warburg Research das Kursziel für die Aktie. Das Papier ist technisch angeschlagen.
Die jüngsten Corona-Lockdowns in Malaysia hätten Mercedes-Benz im laufenden Quartal getroffen, und "die Situation ist volatil", sagte Källenius am Sonntagabend vor Beginn der Automesse IAA in München.
Er hoffe, dass es im vierten Quartal besser werde. Aber die Nachfrage nach Halbleitern werde auch nächstes Jahr höher sein als die weltweite Produktionskapazität. Das sei ein strukturelles Problem und habe nichts mit der Pandemie zu tun. Erst 2023 erwarte er eine deutliche Entspannung, sagte Källenius.
Auch beim autonomen Fahren überlasse Mercedes das Robotaxi gerne den Volumenherstellern. Für Mercedes sei die Anwendung im Privatauto wichtig. Mit dem elektrischen EQS hat Mercedes vor den großen deutschen Konkurrenten ein Auto auf dem Markt, das auf der Autobahn bis Tempo 60 selbstständig fahren kann.
Auch wenn Daimler-Chef Källenius zumindest etwas Entspannung in der Halbleiter-Krise signalisiert hat, senkte Warburg Research-Analyst Marc-Rene Tonn sein Kursziel um zwei auf 101 Euro. Die Halbleiterkrise dürfte die operative Entwicklung des Autokonzerns im dritten Quartal erheblich belasten, schrieb Tonn in einer Studie. Im Schlussviertel sollte es aber schon wieder besser werden.
Aus technischer Sicht ist die Aktie angeschlagen und testet die starke Unterstützung bei 69,35 Euro. Fällt das Papier nachhaltig darunter, liegt die nächste Unterstützung bei 58,50 Euro.
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Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren: Daimler.