Die Lage bei Gazprom wird zunehmend ernster. Nicht nur der drohende Lockdown belastet momentan die Aktie. Libyen hat zudem angekündigt, die Ölproduktion anzukurbeln (DER AKTIONÄR berichtete). Der daraus folgende Angebotsüberhang wäre mit fallenden Ölpreisen verbunden. Dementsprechend trübt sich auch das Chartbild von Gazprom immer mehr ein.
Das Chartbild trübt sich ein
Fallende Ölpreise sind natürlich auch schlechte Nachrichten für Gazprom, da niedrigere Ölpreise sich auch im Konzernergebnis des Erdgasriesen niederschlagen. Zudem verfügt man mit Gazprom Neft über eine Tochter, deren Schwerpunkt auf der Ölförderung liegt.
Die Gazprom-Aktie fiel bereits an der XETRA unter wichtige Unterstützungslinien. Das gleiche Szenario droht jetzt ebenfalls an der Heimatbörse in Moskau.
Zum Monatsbeginn durchbrach der Kurs die untere Begrenzungslinie der mittelfristigen Keil-Formation bei 170 Rubel. Seitdem setzte der Wert weiter zurück und steht jetzt in der Unterstützungszone zwischen 158,17 und 163,00 Rubel.
Aufgrund der hohen Trendstärke der bisherigen Abwärtsbewegung (ADX-Indikator) ist es recht wahrscheinlich, dass der Kurs auch unter diese Support-Zone fallen wird. Aus charttechnischer Sicht wäre dann mit einem weiteren Abverkauf bis an die 150-Rubel-Marke zu rechnen.
Bei der Gazprom-Aktie sieht es zunehmend schlechter aus. Weder das Marktumfeld noch das Chartbild machen Hoffnung auf Besserung. Ein Kauf drängt sich daher nicht auf. Wer das Papier bereits im Depot hat, beachtet den Stopp bei 3,20 Euro.