Die Feststoffbatterie gilt in der Branche als bahnbrechend. Höhere Energiedichten, kürzere Ladezeiten und mehr Sicherheit versprechen nichts weniger als die Revolution der Elektromobilität. Doch BYD-Chefwissenschaftler Lian Yubo bremst die Euphorie: Bis zur Marktreife dieser Technologie dürften noch Jahre vergehen.
Um genau zu sein wird es, so erklärte es Lian am Freitag auf einer Konferenz in Hainan, noch drei bis fünf Jahre dauern, bis die Feststoffzelle Marktreife erreicht. Dieser Batterietyp gilt als „Heiliger Gral“ unter den Akkus und bietet viele Vorteile. Der Unterschied zu herkömmlichen Batterien liegt darin, dass eine feste statt flüssige Elektrolytschicht enthalten ist. Das macht den Akku nicht nur sicherer, sondern auch langlebiger und effizienter.
Bis zum Durchbruch bei Feststoffbatterien ist es also noch etwas hin. Und auch wenn es so weit ist: Lian zufolge werden nur bestimmte Autos mit dieser unterwegs sein. Der hohe Preis mache sie vorerst nur für Premiumfahrzeuge interessant.
Ein Problem für BYD ist das allerdings nicht. Zum einen ist auch die Konkurrenz noch nicht so weit. Zum anderen können die Chinesen, während sie an der Feststoffzelle arbeiten, weiterhin auf ihre Blade-Batterie setzen. Diese basiert auf der bewährten Lithium-Eisenphosphat-Technologie und gehört zu den besten Akkus auf dem Markt. Unter anderem setzen auch Tesla und Toyota in einigen Modellen auf die BYD-Akkus. Lian erklärte, dass die Blade-Batterie auch für die nächsten 15 bis 20 Jahre eine dominierende Rolle am Markt spielen wird.
BYD überzeugt nicht nur mit seinen NEVs sondern auch mit der eigens entwickelten Blade-Batterie. Da BYD den Großteil seiner Absätze im niedrigen bis mittleren Preissegment erzielt, wird diese auch weiterhin eine wichtige Rolle spielen. Operativ dürfte es bei den Chinesen weiterhin rund laufen. Die Aktie bleibt ein Kauf.