Wenn Anleger über BYD sprechen, dann dreht sich fast alles um die New Energy Vehicles (NEVs) des Konzerns. Kein Wunder, schließlich ist das Unternehmen auch der weltgrößte NEV-Produzent und hat bei reinen Elektroautos lediglich das Nachsehen gegenüber Tesla. Ein weiterer großer Geschäftszweig des Konzerns wird deshalb schnell übersehen.
BYD-Kenner dürften wissen, dass die Rede von der Batterie-Sparte des chinesischen Konzerns ist. Hier gehört der Autobauer sowohl technologisch als auch volumentechnisch zu den weltweit führenden Produzenten.
Blade Batterie als Vorzeigeprodukt
Technologisch etwa überzeugt das Unternehmen schon länger mit seiner Blade-Batterie. Der Name stammt von der Form der Zellen, die an eine Klinge erinnern. Das verbessert unter anderem die Kühleffizienz. Die Lithium-Eisenphosphat-Akkus zeichnen sich darüber hinaus durch ihre hohe Sicherheit, Lebensdauer, Energiedichte und Ladegeschwindigkeit aus. Jedenfalls scheinen die BYD-Batterien zu überzeugen. Neben BYD verwenden auch andere Autobauer, darunter sogar der Konkurrent Tesla in den in Grünheide produzierten Model Y, die Akkupakete.
Ein weiterer Hit gelang BYD mit dem Seagull, einem Mini-Stromer zum Preis von umgerechnet nur knapp über 10.000 Euro. Hier spielt die Batterietechnologie ebenfalls eine wichtige Rolle. Um den niedrigen Preis zu realisieren, setzt der Autobauer bei der günstigsten Variante auf einen Natrium-Ionen-Akku. Dieser kommt ohne das teure Lithium aus.
BYD macht Boden gut
Aufgrund der starken Technologie und hohen Beliebtheit wundert es auch wenig, dass BYD zu einem der größten Batterieproduzenten für Elektroautos der Welt gehört. Wie eine neue Studie des koreanischen Marktforschungsunternehmens SNE Research belegt, hat der Autobauer aus Shenzhen in den Monaten Januar bis April 29,4 Gigawattstunden (GWh) installiert. Eine Steigerung von über 108 Prozent. Damit kam BYD auf einen Marktanteil von 16 Prozent und verdrängte LG Energy auf den dritten Rang. Vor BYD rangiert nun lediglich der chinesische Batterie-Riese CATL mit 65,6 GWh oder einem Marktanteil von rund 36 Prozent.
Nicht nur bei Elektroautos ist BYD ein Top-Player, sondern auch bei der Batterieproduktion. Diese sorgt nicht nur für ein diversifizierteres Geschäft. Vielmehr hilft die vertikale Integration auch in Zeiten von unsicheren Lieferketten, was sich unter anderem während der Corona-Pandemie bemerkt machte. Dank des darüber hinaus attraktiven Produktportfolios sowie der laufenden Expansion bleibt BYD unter den Autobauern ein Top-Pick. Auch charttechnisch sieht die Aktie gut aus. Anleger bleiben an Bord.