BYD hat seinen Absatz im vergangenen Jahr um über 60 Prozent gesteigert und so erstmals mehr als drei Millionen Fahrzeuge verkauft. Trotz des rasanten Wachstums hat die Aktie in den vergangenen Monaten schwach abgeliefert. Hand in Hand mit der enttäuschenden Kursentwicklung haben zuletzt auch die Wetten auf sinkende Kurse deutlich zugelegt.
Wie frische Daten des Informationsdienstleisters IHK Markit zeigen, lag die Short-Quote zum 1. Januar bei 5,5 Prozent des Free Floats und damit auf dem höchsten Niveau seit über einem Jahr. Auch das Verhältnis von Puts zu Calls hat in den letzten Monaten zugelegt.
Damit zeigen sich Optionshändler zunehmend pessimistisch, wofür vor allem Zweifel bezüglich der Wachstumsraten verantwortlich sind. Der Analystenkonsens für die Auslieferungen BYDs 2024 liegt bei 3,7 Millionen Einheiten. Damit erwarten die Experten ein deutlich geringeres Wachstum von noch 24 Prozent.
Parallelen zu Tesla
Mit ähnlichen Herausforderungen hatte und hat auch Tesla zu kämpfen. CEO Elon Musk hatte sich in der Vergangenheit sogar bereits mehrfach verbal mit Short-Sellern angelegt. Die Aktie des E-Auto-Pioniers war allerdings auch deutlich stärker geshortet. Im Mai 2018 etwa lag die Short-Quote bei 33 Prozent. Auch bei Tesla waren Zweifel hinsichtlich des Wachstums ausschlaggebend.
Noch viel Potenzial
Trotz zunehmender Konkurrenz aus und eines voraussichtlich langsamer wachsenden E-Auto-Absatzes in China: BYD dürfte auch in den kommenden Jahren hohe Wachstumsraten, wenn auch niedrigere als 2023, an den Tag legen. Anders als die zahlreichen Newcomer profitiert der Autobauer bereits merklich von Skaleneffekten und verfügt über eine starke Infrastruktur. Darüber hinaus wirtschaftete BYD bisher profitabel, weshalb es noch Spielraum bei den Preisen gibt. So werden etwa Rabatte, die im Dezember für deutliches Absatzwachstum sorgten, vorerst weiter gewährt. Bei vielen Konkurrenten sieht das anders aus, ein noch härterer Preiskampf wird diesen deutlich mehr schaden.
2024 und in den Folgejahren dürfte zudem die internationale Expansion deutlich an Fahrt aufnehmen und so zum Wachstum beitragen. 2023 verkaufte BYD rund 245.000 Autos außerhalb Chinas, was lediglich rund acht Prozent des Gesamtabsatzes ausmacht. Im Dezember legten die Exporte mit rund 18 Prozent jedoch bereits überproportional zu. Mit geplanten Fabriken in Brasilien, Thailand oder Ungarn geht BYD zudem voll in die Offensive und dürfte sich auf mittlere Sicht auch in großen Teilen der Welt als einer der führenden Player in der E-Auto-Branche etablieren.
Das Vertrauen einiger Anleger in BYD ist zuletzt gesunken. Das Papier ist nach dem Rücksetzer jedoch für einen Wachstumswert überaus attraktiv bewertet. Die Aussichten bleiben weiter intakt und die Aktie einer der Favoriten in der Branche.
BYD ist Mitglied im DER AKTIONÄR E-Mobilität Batterie Index, mehr Infos dazu gibt es hier.