Die Ölpreise haben am Dienstag an die starken Kursgewinne vom Wochenauftakt angeknüpft. Am Montag waren die Ölpreise stark nach oben geschnellt, nachdem Länder des Ölverbunds Opec+ überraschend eine Drosselung der Fördermenge angekündigt hatten. Trotz der Kursreaktion zeigt sich ein Fed-Mitglied gelassen.
Die Notierung für Öl der Nordseesorte Brent war zum Wochenstart um mehr als vier Dollar je Barrel nach oben gesprungen. Die Entscheidung der Produktionskürzung traf die Anleger am Ölmarkt völlig unvorbereitet und zog den stärksten Anstieg der Ölpreise seit etwa einem Jahr nach sich.
Am Markt wird weiter über mögliche Gründe für die Entscheidung der Länder der Opec+ spekuliert. "Möglicherweise gehen die Opec-Länder mittlerweile von einer deutlich schwächeren Nachfrage aus", sagte Carsten Fritsch, Rohstoffexperte der Commerzbank. Zudem sei es auch denkbar, dass Opec-Staaten Zweifel haben, dass die Ölproduktion in Russland tatsächlich so stark sinken werde wie in den Prognosen bislang unterstellt.
Jüngste Äußerungen aus den USA zeigen, dass die größte Volkswirtschaft der Welt gelassen auf die Förderpolitik der Opec+ reagiert. So hatte US-Präsident Joe Biden die Auswirkungen der geringeren Fördermenge runtergespielt.
Zudem hatte US-Notenbanker James Bullard gesagt, dass die Drosselung der Fördermenge den Job der Fed in der Inflationssenkung zwar nicht einfacher mache. Ein nachhaltiger Einfluss der Entscheidung sei aber noch offen. Zudem habe er die Ölpreise ohnehin bereits höher erwartet, sagte Bullard.
Die Ölpreise haben sich deutlich von ihren Jahrestiefs erholt und mit ihnen auch die Öl-Aktien. DER AKTIONÄR hatte bereits letzte Woche zum Kauf von BP geraten und bleibt dieser Empfehlung treu.
(mit Material von dpa-AFX)