Nach mehreren schwachen Monaten kämpfen sich die Aktienkurse des britischen Energieriesen BP oder etwa auch vom brasilianischen Konkurrenten Petrobras nun Stück für Stück nach oben. Dabei hilft aktuell natürlich auch wieder die etwas bessere Stimmung an den Rohstoffmärkten. So sind die Ölpreise wieder am Donnerstag gestiegen.
Am Nachmittag bauten sie leichte Gewinne aus dem frühen Handel aus und machten einen Teil der Vortagesverluste wieder wett. Ein Barrel der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Oktober kostete zuletzt 80,50 US-Dollar. Das waren 74 Cent mehr als am Vortag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Lieferung im September stieg um 81 Cent auf 77,79 Dollar.
Am Nachmittag stützten besser als erwartet ausgefallene Konjunkturdaten aus den USA die Notierungen am Ölmarkt. Im Juli waren die Umsätze des Einzelhandels überraschend stark gestiegen. Diese gelten als Indikator für den Konsum, der für das Wachstum der weltgrößten Volkswirtschaft eine besonders große Rolle spielt. Der Benzinabsatz habe "für Rückenwind" bei den Einzelhandelsumsätzen gesorgt, kommentierte Experte Ralf Umlauf von der Landesbank Hessen-Thüringen.
Marktbeobachter sprachen darüber hinaus von einer Gegenbewegung am Ölmarkt. Am Vortag hatte ein überraschender Anstieg der US-Ölreserven die Notierungen deutlich belastet. Der Preis für WTI-Öl war am Mittwoch zeitweise um rund zwei Dollar je Barrel gefallen. Zuvor hatte die US-Regierung bekanntgegeben, dass die heimischen Lagerbestände an Rohöl um 1,4 Millionen auf 430,7 Millionen Barrel gestiegen seien. Analysten hatten im Schnitt einen Rückgang um 2,0 Millionen Barrel erwartet.
Die leichte Erholung der Ölpreise spielt den beiden Energieriesen BP und Petrobras natürlich voll in die Karten. Zumal das aktuelle Ölpreisniveau für die beiden Unternehmen weiterhin absolut ausreichend, um weiterhin satte Gewinne einzufahren und den Anteilseigner attraktive Dividenden auszuschütten. Die beiden immer noch sehr günstig bewerteten Aktien bleiben daher attraktiv. Das Investment bei BP sollte mit einem Stoppkurs bei 4,60 Euro nach unten abgesichert werden. Bei Petrobras sollte der Stopp bei 5,90 Euro belassen werden.
Mit Material von dpa-AFX