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BP, Shell und Total: Das ist diesmal anders als beim letzten Ölpreiseinbruch

BP, Shell und Total: Das ist diesmal anders als beim letzten Ölpreiseinbruch
Foto: Total Media - flickr
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DER AKTIONÄR 16.03.2020 DER AKTIONÄR

Der Ölpreis nähert sich wieder seinen Mehrjahrestiefs im Bereich von unter 30 Dollar je Barrel an. So tief standen Brent und WTI zuletzt Anfang 2016. Damals begann der Preisrutsch bereits Ende 2014 – bei Kursen von rund 100 Dollar. Doch es gibt noch etwas Anderes, was das aktuelle Marktumfeld sehr stark von dem in den Jahren 2014 bis 2016 unterscheidet.

Denn damals konnten sich die großen europäischen Energieriesen allesamt auf ihr anhaltend starkes Standbein im Raffinerie- und Tankstellengeschäft verlassen. Dieses sorgte zwischen 2014 und 2016 durchgehend für satte Gewinne, während die Erträge im klassischen Fördergeschäft (Upstream) einknickten. Shell verdiente etwa im Downstream-Segment Quartal für Quartal knapp zwei Milliarden Dollar.

Keine Cash Cow mehr...

Doch in diesem Jahr sieht es diesbezüglich weniger gut aus: Schon in den vergangenen Quartalen gingen die Gewinne im Petrochemie- und Raffineriebereich zurück. Da in den vergangenen Jahren in Asien die Kapazitäten erweitert worden sind, fielen die Raffineriemargen zuletzt. So lag etwa Shells Überschuss im Downstream-Segment im vierten Quartal 2019 nur noch bei 1,3 Milliarden Dollar.

Und angesichts der Tatsache, dass das öffentliche Leben in immer mehr Ländern allmählich zum Erliegen kommt, dürften wohl auch die Tankstellen von BP (Aral), Shell und Total kaum für berauschende Ergebnisse sorgen.

Hinzu kommt der immer stärkere Druck von mehreren Seiten, das Geschäftsmodell wesentlich nachhaltiger zu gestalten. Und dies kostet die Öl- und Gasriesen zunächst vor allem erstmal viel Geld.

Kostenstrukturen angepasst

Im Vergleich zu 2014 verfügen BP, Shell und Total aber allesamt immerhin über wesentlich bessere Kostenstrukturen. Denn damals hatten sich die Ölmanager weltweit auf die bequeme Situation von dauerhaft stabilen Ölpreisen um 100 Dollar eingestellt und mussten anschließend teilweise massive Einschnitte durchführen. Zahlreiche Projekte, bei denen die Förderkosten schlicht und einfach zu hoch waren, wurden aufgegeben oder verkauft - davon könnten Shell & Co heute noch etwas profiiteren. 

BP (WKN: 850517)

Das Marktumfeld für Total, BP und Shell ist nach wie vor sehr schwierig. Daher sollten konservative Anleger weiterhin an der Seitenlinie verharren. Wenn überhaupt sollten ausnahmslos sehr mutige Anleger mit einem langen Atem bei den Dividendenperlen zugreifen. Ganz wichtig: Stoppkurse setzen und dann die Positionen im Ernstfall auch verkaufen! Verluste begrenzen ist und bleibt nicht zu Unrecht eine der wichtigsten Börsenregeln überhaupt. 

Total (WKN: 850727)

Hinweis auf Interessenkonflikte gemäß §34b WpHG: Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die durch die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Shell.

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