In einem insgesamt freundlichen Marktumfeld legen am Mittwoch auch die deutschen Autowerte zu. Während bei VW noch die positiven News vom Dienstag beflügeln, profitiert BMW von zwei Branchenstudien. In beiden kam der Münchener Autobauer gut weg und die Kursziele versprechen noch ordentlich Luft nach oben.
Unter anderem hat Redburn Atlantic die Coverage von BMW aufgenommen. Redburn-Analyst Adrian Yanoshik gibt sich in einer am Mittwoch erschienenen Studie vorsichtig bezüglich der Aussichten für die Branche. Der Support für die Margen schwinde, da die robuste Verbrauchernachfrage nachlasse und das Unterangebot an Fahrzeugen langsam schwinde, so der Experte.
BMW zählt neben Stellantis dabei aber zu den Favoriten von Yanoshik. Die Plattformflexibilität von BMW sollte helfen, Nachfrageschwächen auszugleichen. Von der 2025 erscheinenden Elektroplattform „Neue Klasse“ erwartet der Experte, dass sie zu den besten der Branche gehören wird. Redburn startete die BMW-Aktie mit einem „Buy“-Rating und einem Kursziel von 120 Euro.
Auch Bernstein äußerte sich am Mittwoch vorsichtig optimistisch zu den Aussichten der europäischen Autobauer und bestätigte die Einstufung auf „Outperform“ sowie das Kursziel von 110 Euro. Für die EU-Autohersteller gebe es im ersten Quartal leicht ermutigende Daten im europäischen Geschäft und Anzeichen einer möglicherweise durchschrittenen Talsohle in den USA, während China eine Herausforderung bleibe, erklärte Analyst Daniel Roeska. Allerdings gehe er davon aus, dass der Automobilmarkt eher noch weiter schwächelt, bevor er sich erholen wird.
BMW ist für die Zukunft stark gerüstet. Die Münchener haben unter den deutschen Autobauern bereits den höchsten E-Anteil und mit der Neuen Klasse zudem ein Ass im Ärmel. Mit dieser sollen unter anderem die Kosten der Stromer gesenkt und die Effizienz erhöht werden. Dennoch hält sich BMW alle Optionen offen, setzt weiterhin auf die ertragreichen Verbrenner und arbeitet gleichzeitig am Wasserstoffantrieb. Anleger bleiben an Bord.
(mit Material von dpa-AFX)