Bei BMW machen Elektroautos mit rund sieben Prozent aktuell noch einen vergleichsweise geringen Anteil an den Fahrzeugverkäufen aus. Zukünftig soll sich das ändern. Bis 2030 sollen etwa 50 Prozent des weltweiten Absatzes mit Stromern erzielt werden. Dafür plant BMW mit einer neuen Plattform, die laut CEO Oliver Zipse massive Vorteile gegenüber der Konkurrenz haben wird.
So sollen die ab 2025 auf Basis der „Neue Klasse“ genannten Plattform gebauten E-Autos mit der neuesten, auf der CES in Las Vegas vorgestellten Technik, ausgestattet sein. Viel wichtiger ist jedoch, dass die neuen Fahrzeuge Maßstäbe in Sachen Reichweite, Ladegeschwindigkeit und Preisgestaltung setzen sollen, wie Zipse auf der Messe erklärte.
Der Optimismus des BMW-Chefs dürfte vor allem mit der neuen Zelltechnologie, die in der Neuen Klasse zum Einsatz kommen wird, begründet sein. So sollen die neu entwickelten Zellen zylindrisch und nicht wie bisher prismatisch sein. Durch diese werde die Energiedichte um mehr als 20 Prozent, die Ladegeschwindigkeit um bis zu 30 Prozent und die Reichweite um 30 Prozent verbessert. Zudem sollen sie in der Produktion billiger sein.
Eher weniger erfreulich ist dagegen, dass Zipse einmal mehr bestätigte, dass die „Neue-Klasse“-Fahrzeuge auch bereit für einen Wasserstoffantrieb sein sollen. Zwar gebe es noch keine Entscheidung diese Technologie in die „Neue Klasse“ zu bringen. Allerdings kritisierten Experten wie auch DER AKTIONÄR mehrmals die Technologieoffenheit des Unternehmens. Die parallele Entwicklung mehrerer Antriebsarten ist nicht nur sehr kostenintensiv. Auch die Plattform dürfte Nachteile gegenüber einer rein für Stromer konzipierten Plattform haben.
Die Elektro-Offensive von BMW nimmt Gestalt an. Für die Aktie spricht der hohe Auftragseingang bei den neuen Elektroautos. Allerdings stört nach wie vor die Technologieoffenheit. Die Aktie steht derzeit als Halteposition auf der Empfehlungsliste des AKTIONÄR. Favorit unter den deutschen Autobauer ist die Porsche AG.