Brennstoffzellen- und Wasserstoff-Aktien bleiben weiter en vogue. Daran ändert auch die in den vergangenen Tagen eingesetzte Kurskorrektur bei einem Großteil der Hype-Aktien wie Plug Power, Nel oder ITM Power nichts. Derweil könnte ein neuer Blogeintrag von Ballard Power die Wasserstofffantasien der Anleger bald wieder anheizen.
Konkret geht es bei besagtem Online-Artikel um ein Interview vom 09. Juli mit Grant Strem, dem CEO von Proton Technologies Canada. Im Rahmen der Interviewreihe von Ballard Power zu neuen Wasserstofftechnologien berichtet dieser von fast unglaublichen Möglichkeiten der Wasserstoffgewinnung.
Demnach hat Proton Technologies Canada ein Verfahren zu Wasserstoffgewinnung aus dem Erdboden aufgegebener Ölfelder entwickelt.
Die vereinfachte Funktionsweise des neuartigen Verfahrens
Dabei wird am Bohrlochkopf sauerstoffangereichte Luft produziert und anschließend durch Einspritzleitungen tief in die Lagerstätte injiziert. Hierdurch oxidieren Gase, Koks, und schwere Kohlenwasserstoffe vor Ort und verbleiben unter der Erde. Gleichzeitig wird die Temperatur in einzelnen Teilen der Lagerstätte durch Radiofrequenzemissionen gezielt weiter erhöht, um diese Bereiche zu erhitzen. Durch diese extreme Hitze (die Oxidationstemperaturen übersteigen 500°C) brechen die nahegelegenen Kohlenwasserstoffe und alle umgebenen Wasserstoffmoleküle schließlich auseinander.
Folglich entsteht vorübergehend eine Quelle aus freiem Wasserstoffgas. Dieses Gasgemisch steigt schließlich langsam an die Oberfläche, von der es über eine Bohrmembran angesaugt und abtransportiert werden kann. Giftige Gase verbleiben dabei in einem Filter unter der Erde und dringen somit nicht an die Erdoberfläche.
Hier finden Sie die ausführliche Verfahrensbeschreibung von Proton Technologies Canada
Deutliche Effizienzsteigerung und Kostenersparnis
Gleichzeitig soll die neue Verfahrenstechnik eine deutliche Effizienzsteigerung und Kostenersparnis bei der Wasserstoffproduktion mit sich bringen, da die Umwandlung im Erdinneren erfolgt und nur der Wasserstoff, als Endprodukt, letztlich an die Oberfläche gefördert werden muss.
Hierdurch vermeidet das Unternehmen alle Kosten, die im Zusammenhang mit dem Transport des Öls an die Oberfläche und der anschließenden Verarbeitung in einer Raffinerie verbunden sind. Zudem wird das nicht geförderte Öl als kostenloser Brennstoff genutzt und auch die Notwendigkeit eines überirdischen Reaktionsbehälters entfällt durch die Umwandlung unter Tage.
Korrektur setzt ein
Aus charttechnischer Sicht setzte in den vergangenen Tagen eine erste Korrekturbewegung bei Ballard Power ein, nachdem sich die Aktie zuvor seit Jahresbeginn mehr als verdoppeln konnte. Anleger sollten sich davon jedoch nicht beirren lassen, diese Verschnaufpause war nach dem rapiden Kursanstieg mehr als überfällig. Wer bereits investiert ist hält an der Position fest und streicht weitere Teilgewinne ein. Neueinsteiger sollten hingegen vorerst weiter abwarten.