Die Auswirkungen der Coronakrise sind auch bei Wacker Neuson nicht zu übersehen. Dennoch konnte sich die Aktie zuletzt weiter von ihren Corona-Tiefstständen lösen. Die Erklärung ist schnell gefunden: Die Wachstumsdelle dürfte 2020 nicht so schlimm ausfallen wie befürchtet.
Umsatz und Gewinn sind bei Wacker Neuson im ersten Halbjahr spürbar zurückgegangen. Auch auf Jahressicht dürfte der Baumaschinenhersteller schlechter abschneiden als im Jahr vor der Coronakrise.
Aber: Wacker Neuson arbeitet am Comeback. Trotz der schwierigen Lage attestieren Analysten der Aktie des Herstellers von Baugeräten und Kompaktmaschinen weiteres Aufwärtspotenzial.
Warburg Research hat die Einstufung nach endgültigen Zahlen für das zweite Quartal auf "Buy" mit einem Kursziel von 20 Euro belassen. Die besser als gedachten vorläufigen Resultate des Baumaschinenkonzerns seien bestätigt worden, so Analyst Jonas Blum. Wacker sei auf gutem Wege, die selbst gesteckten Ziele beim Net Working Capital zu erreichen.
Das Analysehaus Jefferies („Buy“) sieht die Aktie bei 19,50 Euro fair bewertet. Die erwartete Delle beim Baumaschinenhersteller sei nicht so schlimm wie befürchtet gewesen, so Analyst Martin Comtesse. Das Geschäft in Mitteleuropa sei weit robuster gewesen als das in den USA. Positiv hob er den freien Barmittelfluss und die ersten Anzeichen von Erfolgen durch das Effizienz- und Sparprogramm hervor.
Berenberg („Kaufen“) kommt auf einen fairen Wert von auf 19 Euro. Der Baumaschinenhersteller behaupte sich in schwierigen Zeiten gut, so Analystin Charlotte Friedrichs. Sie hob ihre diesjährige operative Ergebnisschätzung (EBIT) an und betonte zudem die im historischen Vergleich günstige Bewertung der Aktie.
Analysten setzen also auf eine Trendwende im operativen Geschäft. Ein Blick auf den Chart zeigt, dass die Trendwende im Kursverlauf schon sichtbare Formen angenommen hat.
Derzeit deutet einiges darauf hin, dass die Aktie die jüngste Konsolidierungsphase beendet und in den nächsten Wochen mit der nächsten aufwärtswelle in die Zielzone der Analysten zwischen 19 und 20 Euro vorstoßen könnte. Risikobewusste Anleger, die bereits Ende Juni einen Fuß in die Tür gesetzt haben, bleiben an Bord. Trading-orientierte Anleger können die Trendfortsetzung für eine kurzfristige Spekulation aktiv nutzen.
(Mit Material von dpa-AFX)