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Airbus: Nochmal weniger als gedacht

Airbus: Nochmal weniger als gedacht
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Martin Mrowka 29.06.2020 Martin Mrowka

Der europäische Flugzeugbauer Airbus hat auf die Corona-Krise bereits mit einem kräftigen Drosselung der Produktion um etwa 30 Prozent reagiert. Doch offenbar reicht das nicht aus. Nun hat der Konzern angekündigt, noch weniger Flugzeuge zu bauen – zunächst für zwei Jahre. Außerdem soll die Mitarbeiterschaft um etwa 17 Prozent verkleinert werden.

Der Flugzeugbauer Airbus wird als Reaktion auf die Luftfahrt-Krise für zwei Jahre seine Produktion und seine Auslieferungen um 40 Prozent kürzen und Tausende Stellen abbauen.

"Wir können uns von der Entwicklung bei den Airlines nicht abkoppeln", sagte Airbus-Chef Guillaume Faury der Tageszeitung Welt. Die Fluggesellschaften sind von der Corona-Pandemie in besonders stark betroffen und viele von ihnen wollen bestellte Maschinen wegen des Einbruchs im Passagierverkehr erst später abnehmen.

Während Airbus bisher von einer Kürzung um rund 30 Prozent sprach, ist jetzt von 40 Prozent die Rede, weil sich die Differenz zum zuvor geplanten Produktionsausbau in 2020/21 vergrößert.

Die Airbus-Aktie reagiert am Montag-Morgen zunächst mit einem Kursabschlag auf etwa 61 Euro, kann sich dann jedoch in die Pluszone vorarbeiten.

Airbus (WKN: 938914)

Von der meistverkauften Baureihe A320 sollen nur noch 40 Maschinen pro Monat gefertigt werden. Derzeit seien viele fertige Flugzeuge geparkt, sagte Faury. Die Airlines nehmen sie wegen des Einbruchs im Markt durch die Corona-Krise zunächst nicht ab. "Im April/Mai lagen wir bis zu 80 Prozent unter Plan. Im April wurden nur 14 statt 75 Flugzeuge ausgeliefert", sagte Faury. Es werde bis Ende 2021 dauern, bevor Produktion und Auslieferungen wieder im Einklang stehen, so der Airbus-Chef gegenüber dem Blatt.

Den genauen Umfang des Stellenabbaus will Faury nach Gesprächen mit der Arbeitnehmerseite bis Ende Juli verkünden. Spekuliert wird, dass bis zu 15.000 Stellen in der Zivilflugzeugsparte mit 90.000 Beschäftigten betroffen sind. "Es geht um die notwendige Anpassung an die massiv gesunkenen Produktionszahlen. Es geht darum, unsere Zukunft zu sichern", betonte Faury.

Der Airbus-Chef will dabei Kündigungen nicht grundsätzlich ausschließen, zumal sich durch eine zweite Coron-Welle die erhoffte Belebung wieder verschlimmern könnte. Trotz der Drosselung des Geschäftes werde aber keine Endmontage-Linie geschlossen und alle Modelle würden weiter produziert, "aber in langsamerem Tempo", sagte Faury. An jedem Standort werde nach Möglichkeiten zur Kostensenkung gesucht. "Wir drehen jeden Stein um." (Mit Material von dpa-AFX)

Mit der Produktionskürzung und dem Stellenabbau reagiert der Flugzeugbauer auf die wegen Corona sinkende Nachfrage der Fluggesellschaften. Die Kostenreduktion hält Airbus im Spiel. Auch wenn auf absehbare Zeit keine großen Kurssprünge zu erwarten sind, bleiben die mittel- bis langfristigen Aussichten gut. Engagierte Aktien-Inhaber halten ihre Airbus-Papiere weiterhin, setzen bei 56 Euro unterhalb der 50-Tage-Linie aber eine Stop-Loss-Order zur Absicherung.

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