Für den Flugzeugbauer Airbus zeichnet sich bei den Auslieferungen zumindest in puncto Auslieferungen ein versöhnliches Ende des von Corona geprägten Jahres ab. Der europäische Boeing-Rivale habe bis zum 29. Dezember knapp 550 Flieger ausgeliefert und dürfte auch an den letzten beiden Tagen des Jahres noch einige Verkehrsflugzeuge übergeben haben, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg am Samstag unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Kreise. Damit könnte noch das obere Ende des internen Ziels von 530 bis 560 Auslieferungen erreicht werden.
Ein Sprecher des Unternehmens wollte die Informationen nicht kommentieren und verwies auf die anstehende Veröffentlichung der Zahlen zu den Aufträgen und Auslieferungen, hieß es in dem Bericht. Nach Bloomberg-Informationen will Airbus die Zahlen zu den Auslieferungen und Bestellungen in der kommenden Woche bekanntgaben. Airbus hat kein offizielles Ziel mehr, nachdem der Plan, 2020 etwa 880 (2019: 863) Passagier- und Frachtflugzeuge auszuliefern, wegen des beispiellosen Einbruchs im Flugverkehr im Frühjahr ersatzlos gestrichen wurde.
Im Frühling waren die Auslieferungen wegen der Corona-Krise abgesackt, seit dem Sommer legten die Zahlen aber wieder etwas zu. Im November wurden 64 neue Verkehrsflugzeuge übergeben. In den ersten elf Monaten 2020 lieferte der Konzern 477 Maschinen aus. Sollten es bis Ende des Jahres zwischen 550 und 560 Flieger werden, ergibt dies für den Dezember einen Wert zwischen 73 und 83 Flugzeugen. Damit wäre der Dezember der beste Monat des Jahres bei dieser Größe – im Oktober wurden 72 Flieger ausgeliefert.
Nach dem coronabedingt härtesten Jahr in der Firmengeschichte blickt der Deutschlandchef der Airbus Zivilflugzeugsparte, André Walter, angespannt auf 2021. Niemand wisse, wie sich der Markt entwickle, sagte er der Deutschen Presse-Agentur. Entscheidend für die Zukunft des Fliegens sei neben der Impfung der Menschen, dass etwa Touristen durch Schnelltests ohne Quarantäne reisen und am Zielort auch tatsächlich Urlaub machen können. Wenn das funktioniere, werde das kommende Jahr für die Branche zwar sicherlich noch schwer, "aber ich hoffe, Anfang 2022 wieder in positivere Zeiten blicken zu können". Für die Langstrecke gehe es voraussichtlich jedoch erst später wieder bergauf.
Die Aktie von Airbus hat im letzten Jahresviertel 2020 noch einen Schlussspurt hinlegen können. Investierte Anleger bleiben weiter an Bord.
(Mit Material von dpa-AFX)