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Airbus: Eine gute und eine schlechte Nachricht

Airbus: Eine gute und eine schlechte Nachricht
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Martin Mrowka 08.12.2020 Martin Mrowka

Zuerst die schlechte: Airbus hat im November kein einziges Flugzeug verkauft. Dies war das vierte Mal seit Beginn der Corona-Krise im März, dass ein Monat ohne Neugeschäft vergangen ist. Doch bei den Auslieferungen neuer Maschinen konnte Airbus punkten. Auch eine Version des Riesen-Jumbos A380 war dabei.

Der Flugzeugbauer Airbus hat im November 64 neue Verkehrsflugzeuge ausgeliefert. Im Oktober waren es 72. Insgesamt wurden im laufenden Jahr bereits 477 neue Maschinen an die Kunden übergeben. Damit dürfte sich das Unternehmen auf gutem Kurs zu seinem internen Ziel befinden, in diesem Jahr etwa 550 neue Maschinen an seine Kunden zu übergeben.

Die Auslieferungen umfassten sieben A350-Großraumjets und 56 Single-Aisle-Jets, darunter 54 der A320neo-Familie mit schlankem Rumpf. Unter den Auslieferungen war auch eine A380 für Emirates, die insgesamt 116. Maschine des Riesenfliegers für die Dubai-Airline. Emirates erhält in diesem Jahr noch zwei weitere A380, von denen eine mit dem neuen Premium-Economy-Class-Produkt ausgestattet sein wird. Während unter anderem die Lufthansa ihre A380-Flotte außer Betrieb setzte, ist der Superjumbo "für Emirates eine Erfolgsgeschichte", sagte Emirates-Chef Tim Clark.

Kürzlich wurde der Flugbetrieb mit dem Riesenflieger wieder aufgenommen. Die A380 fliegt derzeit von Dubai nach Kairo, Amman, Paris, London, Guangzhou, Manchester und Moskau, auch auf ausgewählten Fracht-Charterflügen.

Boeing liefert deutlich weniger aus

Konkurrent Boeing kam in den ersten zehn Monaten nur auf 111 ausgelieferte Maschinen, auch weil er seinen meistbestellten Typ 737 Max wegen des nach zwei Abstürzen seit März 2019 verhängten Startverbots nicht an Kunden übergeben durfte. Erst im November hob die US-Luftfahrtbehörde das Verbot auf.

Im November konnte kein Jet seines Hoffnungs-Langstreckenfliegers vom Typ 787 ausgeliefert werden, woraufhin Boeing die Produktionsquote ab Mitte nächsten Jahres auf fünf "Dreamliner" pro Monat reduziert (DER AKTIONÄR berichtete). Der 787 ist eines von zwei Modellen, die mit dem Airbus A350 konkurrieren, von dem derzeit 4,5 pro Monat produziert werden.

Großer Auftragsbestand

Obwohl viele Fluggesellschaften wegen des Geschäftseinbruchs ums Überleben kämpfen, konnte Airbus Stornierungen bisher weitgehend vermeiden. Im November kamen jedoch elf hinzu. Probleme mit Aufträgen hat Airbus allerdings nicht: Es sind noch über 7.300 Flugzeug-Bestellungen abzuarbeiten, was mehr als einem Jahrzehnt Produktion bei derzeit niedrigen Raten entspricht.

Branchenvertreter erwarten, dass der weltweite Luftverkehr erst in einigen Jahren wieder das Niveau von 2019 erreicht. Die Führungsspitzen von Boeing und Airbus haben die Flugzeugproduktion deshalb deutlich zurückgefahren und den Abbau zigtausender Jobs angekündigt.

Goldman Sachs optimistisch

Die US-Investmentbank Goldman Sachs hat die Aktie von Airbus nach den Auslieferungszahlen für November auf der "Conviction Buy List" mit einem Kursziel von 146 Euro belassen. Sie seien sowohl zum Vorjahreszeitraum als auch zum Vormonat gesunken, doch der Dezember sei für gewöhnlich ein geschäftiger Monat für Auslieferungen, schrieb Analyst Chris Hallam in einer Studie.

Am Mittwoch-Vormittag notiert die Airbus-Aktie wenig verändert bei 95,15 Euro.

Airbus (WKN: 938914)

Die Airbus-Aktie bleibt langfristig aussichtsreich und damit haltenswert. Kurssprünge wie im November, nachdem positive Impfstoff-Meldungen große Hoffnungen entfachten, wird es allerdings wohl nicht mehr so schnell geben.

(Mit Material von dpa-AFX)

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