Das Potenzial zu enttäuschen ist gegeben: Wenn Airbus am Donnerstagmorgen seine 2019er-Zahlen auf den Tisch legt, werden Marktteilnehmer genau hinsehen. Der Flugzeugbauer, dessen operatives Geschäft nicht zuletzt aufgrund der Probleme von Boeing boomt, könnte im Extremfall mit der schwarzen Null kämpfen. Grund hierfür ist eine Milliardenstrafe.
Der europäische Flugzeugbauer und Rüstungskonzern Airbus legt am Donnerstag in Toulouse seine Jahreszahlen für 2019 vor. Der Gewinn dürfte dabei massiv von hohen Belastungen durch die beispiellose Milliardenstrafe wegen Korruptionsvorwürfen gedrückt werden. Nach einer Einigung mit Behörden hatte der europäische Flugzeugbauer eingewilligt, zusammen 3,6 Milliarden Euro in Frankreich, Großbritannien und den USA zahlen. Legt man die Erwartungen von Analysten zugrunde, dürfte der größte Anteil des Nettogewinns von den Zahlungen aufgezehrt werden.
Eigentlich war das Jahr 2019 ein Rekordjahr für Airbus - überholte der Konzern doch US-Erzrivalen Boeing als Marktführer. Doch die schon seit Jahren laufenden Untersuchungen wegen Bestechungs- und Korruptionsvorwürfen hatten das Unternehmen mit Schaltzentrale im französischen Toulouse unter Druck gesetzt. Airbus einigte sich nun Ende Januar in Frankreich, Großbritannien und den USA auf einen milliardenschweren Kompromiss. Die nun vereinbarte Riesensumme übersteigt den Gewinn des Konzerns aus dem Jahr 2018, der 3,05 Milliarden Euro betragen hatte.
Mit Material von dpa-AFX