Papiere von Airbus sind am Mittwoch im Zuge der Coronavirus-Krise auf den tiefsten Stand seit 2016 abgesackt. Dabei verloren sie über 15 Prozent und weiteten den Kursverlust in der angespannten Börsenphase auf über 60 Prozent aus. Analyst David Perry von der Investmentbank JPMorgan nahm seine Empfehlung für die Papiere des Flugzeugbauers in einer negativen Branchenstudie zurück und stampfte sein Kursziel auf 68 Euro ein.
Besser als Boeing
Perry sieht aktuell den schärfsten Rückgang des Flugverkehrs in der Geschichte. Airbus sei zwar besser dran als der Konkurrent Boeing, die obendrein mit den Problemen mit der 737-Max zu kämpfen hätten. Gleichwohl dürften Auslieferungen, Gewinne und Barmittelzuflüsse von Airbus in den kommenden Jahren deutlich unter den bisherigen Erwartungen liegen, so Perry. Es sei obendrein möglich, dass die Dividende für 2019 gestrichen werde.
Credit Suisse bleibt super bullish
Die Schweizer Bank Credit Suisse hat die Einstufung für Airbus auf "Outperform" mit einem Kursziel von 170 Euro belassen. Analyst Olivier Brochet beleuchtete in einer am Mittwoch vorliegenden Branchenstudie die Dividendenrisiken im Luftfahrtsektor angesichts der Coronavirus-Pandemie und einer bereits von MTU erwogenen Dividendenstreichung.
Bei Airbus sieht der Experte dank der starken Bilanz des Flugzeugbauers derzeit noch ein etwas geringeres Risiko für die Dividende. Allerdings dürfte sich der Vorstand bald Gedanken über die künftigen Produktionsraten machen müssen, sollte die Nachfrage zu stark korrigieren.
Die Airbus-Aktie gibt Tag für Tag weiter nach. Inzwischen ringt das Papier mit der Marke von 50,00 Euro. Langfristig bleiben die Aussichten trotz der Corona-Krise für den Flugzeugbauer intakt, die Auftragsbücher sind prall gefüllt. Bleiben etwaige Stornierungen im Rahmen, sollte sich die Aktie wieder erholen. Anleger setzen sich die Aktie auf die Watchlist und warten eine Bodenbildung ab.
(Mit Material von dpa-AFX)