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Xiaomi: Knallhart-Regel für Smartphone-Hersteller geplant

Xiaomi: Knallhart-Regel für Smartphone-Hersteller geplant
Foto: Shutterstock
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Lars Friedrich 14.03.2023 Lars Friedrich

In einem schwachen Hongkonger Tech-Markt erwischte es die Xiaomi-Aktie heute besonders hart. Der Kurs schloss fast auf Tagestief bei elf Hongkong-Dollar und mit einem Minus von 4,7 Prozent. Zusätzlich zum allgemeinen Abgabedruck kommt eine eher negative Nachricht vom zweitgrößten Smartphone-Markt der Welt.

Laut zwei Insidern und einem Regierungsdokument plant Indien, alle Smartphone-Hersteller im Land zu zwingen, die Überprüfung wichtiger Updates beim Betriebssystem vorzuschreiben. Das berichtet die Nachrichtenagentur Reuters. Das allein würde kaum für Aufregung sorgen. Aber: Außerdem soll es Vorschrift werden, die Löschung von vorinstallierten Apps zuzulassen. Das könnte die Markteinführung neuer Geräte verzögern und für Hersteller wie Xiaomi, Apple und Samsung zu Einbußen führen.

Hintergrund soll unter anderem sein, dass vorinstallierte Apps ein Sicherheitsrisiko sein könnten und Indien sich unter anderem vor chinesischer Spionage schützen will. Xiaomi ist als chinesischer Smartphone-Gigant einer der Marktführer in Indien und lieferte sich in den vergangenen Quartalen vor allem einen Kampf mit Samsung (Südkorea) und Vivo (China) um die Krone. Dagegen läuft Apple in Indien bislang nur unter „Sonstige“.

Xiaomi wäre also im Vergleich zu Apple womöglich deutlich stärker von den neuen Regeln betroffen. Das Verhältnis zwischen China und Indien ist ohnehin angespannt, was sich in den vergangenen Jahren unter anderem in einem Grenzkonflikt und dem Verbot zahlreicher chinesischer Apps in Indien geäußert hat. Wegen eines Steuerkonflikts hatte ein Gericht 2022 zudem mehr als eine halbe Milliarde Dollar von Xiaomi in Indien eingefroren.

Xiaomi (WKN: A2JNY1)

Indien ist für Xiaomi zwar ein wichtiger Markt, aber die Nachricht ist eigentlich noch kein absehbares Drama finanzieller Art für den chinesischen Elektronik-Hersteller. Vielmehr fehlt anscheinend schlicht das Kaufinteresse – die Luft aus dem seit Ende vergangenen Jahres recht beliebten China-Long-Trade ist raus. Die Xiaomi-Aktie hat den Großteil der seit Jahresbeginn aufgelaufenen Gewinne inzwischen abgegeben. Langfristig bleibt DER AKTIONÄR zuversichtlich für die laufende Empfehlung. Angesichts der charttechnischen Lage drängt sich ein Einstieg kurzfristig aber nicht auf.

Hinweis: Der Handel mit Anteilen chinesischer Unternehmen ist mit erheblichen politischen und rechtlichen Unsicherheiten verbunden. Für Anleger besteht ein erhöhtes Totalverlustrisiko. DER AKTIONÄR rät dazu, nur in Einzelfällen und mit geringer Gewichtung in China-Aktien zu investieren.

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