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Xiaomi: Das dicke Ende droht erst noch

Xiaomi: Das dicke Ende droht erst noch
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Lars Friedrich 16.01.2021 Lars Friedrich

Der Kurs der Xiaomi-Aktie ist gegen Ende der Handelswoche deutlich unter Druck geraten. Die USA haben den chinesischen Elektronikhersteller auf eine schwarze Liste gesetzt. Bleibt es dabei, müssen US-Investoren ihre Anteile an Xiaomi abstoßen. Doch im schlimmsten Fall könnte das erst der Anfang sein.

Über die aktuelle Delisting-Problematik bezüglich chinesischer Unternehmen, denen die US-Führung militärische Verbindungen nachsagt, hat DER AKTIONÄR online und im Heft bereits ausführlich berichtet. Nachdem es geheißen hatte, Alibaba und Tencent könnten auf der schwarzen Liste auftauchen, war es am Ende plötzlich Xiaomi. Warum das US-Verteidigungsministerium unter Donald Trump das Unternehmen als kommunistische, chinesische Militärfirma einstuft, ist unklar.

Klar ist hingegen: Xiaomi ist an der Börse in Hongkong notiert. Insofern sollte der Handel mit der Aktie grundsätzlich möglich bleiben. Je nach Broker kann es aber zu Einschränkungen kommen, falls erst die Nationalität der Xiaomi-Anleger geklärt werden muss. US-Anleger müssen nach derzeitigem Stand in den kommenden Monaten ihre Anteile verkaufen. Ein Belastungsfaktor für den Kurs. Deutsche Anleger sollten zudem darauf achten, dass sie wirklich Xiaomi-Aktien und nicht die in den USA gehandelten ADR im Depot haben.

XIAOMI CL.B (WKN: A2JNY1)

Mit Weitblick zukaufen?

Erfahrungsgemäß wittern einige Privatanleger hinter jedem Rücksetzer eine klare Kaufchance, während institutionelle Investoren die Risiken oft nüchterner einpreisen. Vor diesem Hintergrund könnte der Xiaomi-Kurs unter Druck bleiben. Denn mit der aktuellen Entscheidung geht eine große Unsicherheit einher: Sollte das US-Handelsministerium der Einschätzung des Verteidigungsministeriums folgen und Xiaomi künftig auf eine Stufe mit Huawei setzen, könnte das zu Komplikationen bei den Lieferketten führen. Außerdem hatte Huawei zum Beispiel zeitweise einen massiven Absatzeinbruch in Deutschland zu verkraften, nachdem das Unternehmen nicht mehr wie gewohnt Android mit Google-Diensten auf seinen neuen Smartphone-Modellen anbieten durfte.

Xiaomi hat angekündigt, alle Hebel in Bewegung zu setzen, um die Interessen des Unternehmens und der Investoren zu wahren. Zudem könnte eine neue US-Führung die Entscheidung, Xiaomi auf die schwarze Liste zu setzen, zurücknehmen. Der Fall Huawei zeigt andererseits, dass auf Xiaomi empfindliche Auswirkungen auf das operative Geschäft zukommen könnten. Daher ist jetzt nicht die Zeit, um blind aufzustocken. Trader beachten die Einschätzung zum Chart (weiterführende Beiträge unterm Fazit). Wer Xiaomi als strategische Langfrist-Beimischung im Depot begreift, sollte beachten, dass die Positionsgröße dem Risiko angemessen ist.

Mehr zu China-Aktien lesen Sie auch im aktuellen sowie im kommenden AKTIONÄR.

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