Alibaba wurde am Freitag im US-Handel zeitweise unter 100 Dollar gehandelt. Der Kurs fiel damit im laufenden Abwärtstrend auf ein neues Tief. Auch der Kurs der Xiaomi-Aktie fällt und fällt. Pinduoduo ist diese Woche unter 50 Dollar gerutscht. Selbst Tencent ist an der Heimatbörse in Hongkong aus der Seitwärtsphase auf ein neues Tief gefallen. Warum?
Für diese Schwäche von China-Aktien gibt es mehrere Ursachen. Der Ukraine-Krieg belastet die Aktienmärkte generell. Zudem erinnern sich Anleger wieder daran, dass China sich gerne Taiwan einverleiben würde – und ohnehin als einen Teil Chinas betrachtet.
Chinas oberste Bankenaufsicht sagte diese Woche laut South China Morning Post, die Überarbeitung der Online-Plattformen von Tech-Größen wie Alibaba, Tencent und Baidu komme gut voran – es sei aber noch mehr Arbeit nötig. Es wird also weiter reguliert.
Tencent wird die Gebühren bei Zahlungen über WeChat für kleine und mittelgroße Händler wohl um zehn Prozent reduzieren und auch die Gebühren für Abhebungen reduzieren. Bereits im Februar hatten Essenslieferdienste ihre Gebühren gesenkt. Alles auf Druck der chinesischen Führung.
Über das Thema Corona und die Immobilienkrise rund um Evergrande wird derzeit zwar wenig geredet, aber gelöst sind die Probleme noch nicht. In Hongkong gibt es immer mehr Coronafälle. Diese schwappen auch nach China.
Charttechnisch sind die Aktien ohnehin angeschlagen, was wieder vermehrt Leerverkäufer anziehen könnte.
DER AKTIONÄR hatte sich trotz der Kursgewinne von China-Aktien zum Jahresauftakt skeptisch geäußert, ob die Anstiege bei Alibaba und Co wirklich nachhaltig sind. Es bleibt dabei, dass China-Aktien derzeit kein Muss im Depot sind.
Nach dem Ende der Corona-Lockdowns stehen chinesische Tech-Werte vor einem enormen Wachstumsschub – und auch Südostasien bietet 2023 einmalige Renditeschancen für Anleger. Das Aufholpotenzial ist immens – vor allem in der Technologie-Szene. Seien Sie dabei, wenn der CAT-Report von Martin Weiß an den Start geht. Neben klassischen Tech-Titeln fokussiert sich der Spezialdienst auf Wachstumsmärkte wie E-Mobilität, Cloud, künstliche Intelligenz, Gaming und E-Commerce.
Der Handel mit Anteilen chinesischer Unternehmen ist mit erheblichen politischen und rechtlichen Unsicherheiten verbunden. Für Anleger besteht ein erhöhtes Totalverlustrisiko.
Hinweis auf Interessenkonflikte: Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren: Alibaba, Baidu, JD.com.