Mit überraschend starken Zahlen lässt T-Mobile US am Mittwoch aufhorchen. Die wichtige US-Tochter der Deutschen Telekom hat die Erwartungen für das abgelaufene Quartal klar übertroffen und zeigt sich deshalb auch für das laufende Jahr optimistischer. Das verleiht sowohl den Papieren der Tochter als auch der Mutter neuen Schwung.
2022 sollen nach Abzug von Kündigungen insgesamt 5,3 bis 5,8 Millionen neue Telefonverträge hinzukommen, teilte T-Mobile US am Mittwoch vor US-Börsenstart mit. Gegenüber der bisherigen Prognose entspricht dies an beiden Enden der Spanne einem Plus von 300.000. In der Vergangenheit hatte T-Mobile US oft zum Jahresauftakt eine eher konservative Schätzung veröffentlicht und seine Prognose im weiteren Verkauf schrittweise erhöht. Auch der Gewinn soll besser ausfallen als bislang in Aussicht gestellt.
Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen ohne Leasingumsätze (Core EBITDA) soll mit 25,8 bis 26,2 Milliarden Dollar (24,1 bis 24,5 Milliarden Euro) ebenfalls etwas besser ausfallen als zunächst in Aussicht gestellt. Die Synergieeffekte aus der Fusion mit dem kleineren Konkurrenten Sprint sollen mit bis zu 5,4 Milliarden Dollar im besten Fall noch etwas höher ausfallen als bislang kalkuliert.
In den ersten drei Monaten des Jahres belasteten die Kosten im Zusammenhang mit der Fusion indes erneut den Nettogewinn. Mit 713 Millionen Dollar lag dieser fast ein Viertel unter dem Vorjahreswert. Mit einem Gewinn je Aktie von 57 US-Cent wurden die von Analysten erwarteten 26 US-Cent aber förmlich pulverisiert. Der Umsatz mit Mobilfunk-Dienstleistungen stieg hingegen um 6,6 Prozent auf 15,1 Milliarden Dollar. Unter dem Strich verbuchte T-Mobile US einen Zuwachs von 589.000 neuen Telefonverträgen unter eigener Marke. Das war zwar etwas weniger als die 691.000 neuen Abschlüsse des Konkurrenten AT&T. Allerdings entwickelten sich die Geschäfte damit deutlich besser als bei Verizon, bei der im ersten Quartal unter dem Strich Kunden abwanderten.
T-Mobile US bleibt auf Kurs. Die starken Ergebnisse des Wachstumsmotors verleihen auch der Aktie der Deutschen Telekom wieder Schwung. Konservative Anleger bleiben beim DAX-Titel an Bord und setzen weiter auf einen Sprung über das Mehrjahreshoch.
Mit Material von dpa-AFX
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