Im Weihnachtsquartal konnte Sony den Gewinn erneut deutlich steigern. Das lag zum einen am anhaltenden Corona-Gaming-Boost, zum anderen lief es auch abseits der PlayStation gut. Die Aktie reagiert mit einem saftigen Kurssprung.
Insgesamt stieg der Umsatz im Weihnachtsquartal um neun Prozent auf knapp 2,70 Billionen Yen (21,3 Milliarden Euro). Analysten hatten mit 2,52 Billionen Yen deutlich geringere Erlöse erwartet. Beim operativen Gewinn gab es einen Sprung von 20 Prozent auf rund 359 Milliarden Yen (2,84 Milliarden Euro), was die Erwartungen von 245 Milliarden Yen pulverisierte.
Prognose wird erhöht
Sony nahm das starke Abschneiden im Q3 zum Anlass, um die Prognosen für das bis Ende März laufende Geschäftsjahr anzuheben. Jetzt erwarten die Japaner einen Nettogewinn von 940 Milliarden Yen bei Umsätzen von 8,8 Billionen Yen.
Die erhöhte Prognose liegt ebenfalls deutlich über den Erwartungen der Analysten, welche mit einem Nettogewinn von 839 Milliarden Yen bei Umsätzen von 8,5 Billionen Yen rechneten.
PlayStation im Weihnachtsquartal das Highlight
Von der zum Weihnachtsgeschäft erschienenen neuen Konsole Playstation 5 verkaufte Sony 4,5 Millionen Geräte. Die Nachfrage war so hoch, dass die Playstation 5 kaum zu bekommen war. Zugleich legten der Spieleabsatz und Online-Dienste rund um die Playstation zu.
Neben den Einzelverkäufen der Konsole sind das Gaming-Abo PlayStation Plus und der Dienst PlayStation Now hervorzuheben. Beim Plus-Abo, das neun Euro im Monat kostet, verzeichnete Sony einen Anstieg der Abonnenten von 38,8 Millionen im Vorjahresquartal auf nun 47,4 Millionen. Hier erwirtschaftet Sony seine saftige Gewinnmarge, denn laut Management wird aktuell die PlayStation 5 noch mit einem Verlust verkauft.
Der Bereich steigerte den Umsatz um 40 Prozent auf 883 Milliarden Yen und den operativen Gewinn um 50 Prozent auf 80 Milliarden Yen.
Qualität auch abseits der Spielekonsole
Im Geschäft mit Filmen und TV-Sendungen machte Sony zwar angesichts der geschlossenen Kinos weniger Umsatz. Doch dadurch fielen auch die Marketing-Kosten für Kinostarts weg. Und in der Pandemie stiegen die Lizenzerlöse im TV-Geschäft und die Heimvideo-Verkäufe. Dadurch sprang der operative Gewinn der Sparte von 5,4 auf 22,2 Milliarden Yen hoch – auch wenn der Umsatz fast um ein Fünftel absackte.
Der Elektronik-Bereich profitierte vom Verkauf teurerer Fernsehgeräte und Kameras, während die Stückzahlen zurückgingen. Sony hatte das Angebot auf Premium-Geräte ausgerichtet. So steigerte die Sparte ihren operativen Gewinn fast um ein Drittel auf rund 106 Milliarden Yen, während der Umsatz mit 649 Milliarden Yen unverändert blieb.
Das Geschäft mit Kamera-Sensoren für Smartphones, das in den vergangenen Jahren zu einer tragenden Säule für Sony wurde, lief unterdessen mäßig. Sony setzte weniger Sensoren bei niedrigeren Stückpreisen ab – rechnet aber mit einer Besserung.
Sony kann, obwohl die Corona-Pandemie einigen Segmenten zusetzt, dank seiner breiten Diversifizierung und dem unglaublich starken Gaming-Segment auch im Weihnachtsquartal begeistern. Das wirklich unglaubliche ist jedoch die noch günstige Bewertung mit einem 21er-KGV von 15. Anleger bleiben dabei und lassen die Gewinne laufen.
Mit Material von dpa-AFX.