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Snowflake: Schlechte Zahlen, gute Zahlen – was denn nun?

Snowflake: Schlechte Zahlen, gute Zahlen – was denn nun?
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28.05.2021 ‧ Benedikt Kaufmann

Die Aktien von Snowflake sind direkt nach der Veröffentlichung der Q1-Zahlen am Mittwoch abgestürzt – doch am Donnerstagnachmittag zogen die Papiere plötzlich an.

Snowflake steigerte im ersten Quartal (bis April) den Umsatz um 110 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal auf 229 Millionen Dollar und hat damit die Erwartungen der Analysten von 213 Millionen Dollar klar übertroffen. Der bereinigte Verlust je Aktie schnitt mit nur 0,11 Dollar ebenfalls besser ab als die Schätzung von 0,15 Dollar.

Die Zahl der Kunden stieg im Vergleich zum Q4 um 9,5 Prozent auf 4.532. Entscheidend ist hier, dass es dem Datenanalyse-Spezialisten gelang, die Anzahl seiner großen Kunden deutlich zu verbessern. So legte die Zahl der Kunden, die mehr als eine Million Dollar Produktumsatz im Jahr einbringen, von 77 auf 104 zu. Die Fähigkeit zum Upselling, also dem Kunden teurere Produktkategorien zu verkaufen, zeigt sich dabei auch in der hohen Netto-Kundenbindungsrate von 168 Prozent.

Prognose ist das Problem

Starke Zahlen, die für sich alleine eine positive Reaktion der Aktie gerechtfertigt hätten. Wäre da nicht der Ausblick. So hat Snowflake nur die Prognosespanne für das laufende Gesamtjahr eingeengt und erwartet nun Produktumsätze von 1,020 bis 1,035 Milliarden Dollar (zuvor 1,00 bis 1,02 Milliarden Dollar).

Angesichts des starken ersten Quartals, das die Schätzungen der Analysten deutlich übertraf, hätten sich Anleger hier klar eine Anhebung der Prognose erhofft. Zudem veröffentlichte Snowflake künftige Produktumsätze, die noch nicht verbucht wurden, in Höhe von 1,4 Milliarden Dollar. 54 Prozent davon sollen im laufenden Geschäftsjahr realisiert werden – auch diese deutlich gesteigerte Zahl hätte für bessere Wachstumsprognosen gesprochen.

Hier geht es zu den Q1-Zahlen von Snowflake

Die Enttäuschung über die schwache Prognose wich schnell der Überzeugung, dass Snowflake langfristig auf seinem Wachstumskurs bleibt. Und an der Börse gilt: Lieber eigene Prognosen übertreffen, als die Prognose kappen zu müssen. Anleger scheinen dem jungen Unternehmen vorerst die Zeit zu geben, in seine ambitionierte Bewertung hineinzuwachsen. DER AKTIONÄR wartet angesichts eines 21er-KUVs von 64 vorerst lieber auf günstigere Einstiegskurse beim aussichtsreichen Big-Data-Player.

SNOWFLAKE A (WKN: A2QB38)

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