Die Aktie von Sea hatte einen Wahnsinnslauf, doch dann folgte plötzlich der Absturz. Dabei gilt der E-Commerce- und Gaming-Konzern unter anderem als Alibaba-Rivale in Südostasien. Doch der Kurs hat sich seit November mal eben halbiert. Das hat gleich mehrere Ursachen – DER AKTIONÄR gibt einen Überblick.
Sea zählte bislang zu den klaren Corona-Profiteuren. Doch gerade diese Aktien haben es momentan schwer, besonders wenn es sich um Tech-Titel handelt, die wie Sea noch in der Verlustzone stecken und deren Kurs sich innerhalb weniger Quartale vervielfacht hat.
Der Konkurrenzdruck im asiatischen Onlinehandel hat zuletzt zugenommen, weil chinesische Player ins Ausland streben und ihre Investitionen erhöhen. Zudem hat Sea mit „Free Fire“ beispielsweise einen Gaming-Megahit mit Hunderten Millionen Spielern. Zuletzt hat das Interesse aber leicht nachgelassen.
Zu Jahresbeginn hat Tencent außerdem 14,5 Millionen Sea-Aktien für etwa 208 Dollar pro Stück verkauft. Eine Transaktion im Gesamtumfang von rund 3 Milliarden Dollar! Damit reduzierte der chinesische Gaming-Gigant seinen Anteil allerdings lediglich von 21,3 auf 18,7 Prozent. Ohnehin stößt Tencent auch Anteile von JD.com ab und hat auch nicht zum ersten Mal einen Teil von Sea unter die Leute gebracht.
Trotzdem: Nach einer kurzen Erholung sackte der Sea-Kurs gegen Ende dieser Handelswoche erneut ab. Sea fällt damit momentan durch relative Schwäche auf. Der Chart ist massiv angeschlagen. Immer mehr Anleger nehmen nach starken Corona-Quartalen offenbar lieber Gewinne vom Tisch.
Auch von Analysten-Seite gab es etwas Druck: Stifel vergibt zwar eine Kaufempfehlung, hat aber das Kursziel für Sea von 400 auf 300 Dollar reduziert. Diese Anpassung reflektiert die allgemein gesunkenen Kurse in Seas Peergroup.
Sea bleibt ein spannendes Unternehmen, aber die Aktie hat seit November einen Abwärtstrend ausgebildet, der völlig intakt ist. Für die Aktie reicht es daher derzeit nur für die Watchlist.