Die Papiere von SAP können im frühen Mittwochshandel überzeugen und notieren über zwei Prozent im Plus. Damit wurde auch die wichtige 100-Euro-Marke überwunden. Grund für diesen freundlichen Handelsauftakt dürfte die mögliche Entspannung im Ukraine-Krieg sein. SAP musste sich zuletzt aus seinem Russland-Geschäft zurückziehen.
Das Unternehmen stellte aber klar, dass Bestandskunden, die nicht auf der Sanktionsliste stehen, "im Rahmen der vertraglichen Verpflichtungen" weiter bedient werden. Dies kam bei einem Teil der Belegschaft nicht so gut an, die den kompletten Rückzug von SAP aus Russland fordert.
Der Konzern hat jedoch zu Recht auf seine "vertraglichen Verpflichtungen“ verwiesen. Ohne eine rechtliche Grundlage wäre die Stilllegung von SAP-Lizenzen für russische Kunden im Sinne der Rechtsstaatlichkeit fragwürdig und aus wirtschaftlicher Sicht kontraproduktiv. Es ist immer noch zu erwarten, dass SAP nach der Beilegung des Konflikts seine Geschäftstätigkeit in Russland wiederaufnehmen wird.
Der Walldorfer Softwarekonzen ist Marktführer in der Russischen Föderation im Bereich der Unternehmenssoftware. 2017 etwa betrug der Umsatz rund 820 Millionen Dollar. Das entsprach etwa drei Prozent der Gesamterlöse von SAP. (Mehr dazu lesen Sie hier).
Die SAP-Aktie hat seit ihrem März-Tief bereits über zehn Prozent zugelegt. Kommt es zu einer Entspannung in der Russland-Ukraine-Krise, dann dürfte die Erholungsrally nochmal Fahrt aufnehmen. Watchlist!