Die sinkende Profitabilität ist aktuell ein wesentlicher Grund, warum die SAP-Aktie nicht so richtig aus dem Quark kommt. In dieser Situation sind jegliche außerordentliche Einnahmen Balsam für die Seele der SAP-Anleger. Daher dürfte der Verkauf der Lernplattform Litmos gut am Markt ankommen.
Dies teilten jedenfalls mehrere mit der Angelegenheit vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters am Dienstag mit. Das Geschäft werde mit rund einer Milliarde Dollar bewertet und soll im Rahmen einer Auktion in den kommenden Wochen veräußert werden.
Als Käufer kämen insbesondere Private-Equity-Fonds mit Fokus auf Tech-Beteiligungen in den USA und Europa in Frage. SAP habe sich für die erfolgreiche Abwicklung der Transaktion die Unterstützung der Investmentbank Moelis & Co geholt.
Litmos ist ein cloudbasiertes Schulungssystem mit über 30 Millionen Nutzern, das von SAP 2018 zusammen mit dem Kundenmanagement-Spezialisten Callidus für 2,4 Milliarden Dollar übernommen wurde. Zu den Kunden sollen solche bekannten Namen wie Hewlett-Packard, Googles Fitbit oder IBM gehören.
CFO Luka Mucic hat bereits im Rahmen des Q1-Berichts angekündigt, das Portfolio zu bereinigen, um sich stärker auf das Kerngeschäft mit der Buchhaltungssoftware zu fokussieren. In diesem Kontext macht der Verkauf von Litmos in jedem Fall Sinn. Zumal das Unternehmen damit Milliardeneinnahmen generieren würde, die es dringend für Investitionen in die Cloud braucht. Angesichts des angeschlagenen Charts und der Bewertung bietet sich ein Kauf der Aktie derzeit dennoch nicht an.