Die Korrektur an den Börsen hat auch den Software-Giganten Salesforce hart erwischt. Die Aktie hat sich seit ihrem 52-Wochen-Hoch sogar fast halbiert. Morgen nach Schließung der US-Börsen wird Salesforce seine Geschäftszahlen zum abgelaufenen Quartal präsentieren. DER AKTIONÄR zeigt, was Sie erwarten können.
Es ist davon auszugehen, dass Salesforce beim Umsatz weiterhin stark zugelegt hat, da die Nachfrage nach Produktivitätssoftware trotz des makroökonomischen Gegenwinds ungebrochen hoch bleibt. Darauf lassen auch die Quartalsergebnisse der Peergroup schließen. Zuletzt hat beispielsweise Intuit mit seinen Geschäftszahlen überzeugt (DER AKTIONÄR berichtete).
Und so gehen auch die Analysten laut Bloomberg im ersten Geschäftsquartal von einem Umsatzplus von 24 Prozent auf 7,38 Milliarden Dollar. Die in Rechnung gestellten Einnahmen sollen bei 5,55 Milliarden Dollar liegen.
Allerdings verursacht die Integration von Slack weiterhin hohe Kosten, was derzeit auf die Margen von Salesforce drückt. Laut den Analysten soll diese Problematik auch im zweiten Geschäftsquartal andauern. Für das Q1 gehen die Wall-Street-Experten von einem bereinigten Gewinn pro Aktie von 95 Cent und einem bereinigten operativen Gewinn von 1,3 Milliarden Dollar aus. Das würde einer bereinigten operativen Marge von 17,6 Prozent entsprechen.
Der JPMorgan-Analyst Mark Murphy schrieb vor der Veröffentlichung des Quartalsberichts, dass die Salesforce-Aktie zu billig sei, um sie zu ignorieren. Im aktuellen Aktienkurs seien bereits jegliche Risiken wie "teure Akquisitionen und exorbitante aktienbasierte Vergütungen" eingepreist.
Aktuell bewerten Investoren die Profitabilität höher als gute Wachstumsaussichten. Und Salesforce hat nach wie vor hohe Ausgaben wegen der Slack-Integration zu stemmen. Dies könnte der Grund sein, warum die Salesforce-Aktie in den vergangenen Wochen so hart abgestraft wurde.
Im Gegenzug gibt es nun viel Raum für eine positive Überraschung bei den anstehenden Quartalszahlen. Investierte bleiben daher an Bord, Neueinsteiger warten die Zahlen ab.
Hinweis auf mögliche Interessenkonflikte:
Der Autor Emil Jusifov hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren: Salesforce.