So stark aufwärts wie in den vergangenen Handelstagen ging es bei Palantir lange nicht mehr. Nach dem ersten Aufwärtsschub für die Aktie folgten Anschlussgewinne. Angeheizt wurde diese Entwicklung neben der Gewinn-Überraschung bei den Zahlen wohl auch durch anschließende Aussagen von Palantir-Chef Alex Karp.
Im Gespräch mit dem US-Finanzsender CNBC hatte Karp gesagt, es gebe ein „steigendes Übernahme-Interesse“ bezüglich Palantir. Wortwörtlich sprach Karp von „M&A interest“ (merger – Fusion, acquisition – Akquisition).
In einem Gespräch mit Analysten nach den jüngsten Zahlen (DER AKTIONÄR berichtete) wurde diese Äußerung aufgegriffen und bezugnehmend darauf eine Frage an Karp gestellt. Wie war das noch mal mit dem strategischen Interesse an Palantir? Karp antwortete darauf erst mal allgemein: Software sei in den vergangenen Jahren ein zunehmend existenzieller Bestandteil geworden – ob bei Privatunternehmen oder Regierungen. Palantir habe proprietäre Technologie entwickelt, die Dinge könne, die es sonst nirgendwo gebe und bei denen es Jahre dauern würde, sie zu entwickeln. „Und das erzeugt ein großes Interesse an Palantir in einer Weise, die es vorher nicht gab.“
Palantir wolle die Institutionen des Westens stärken. „Weil wir gewinnen, glaube ich, dass es ein großes Interesse am Kauf unserer Software und möglicherweise am Kauf von uns geben wird.“ Er denke darüber nicht viel nach, sagte Karp weiter. „Ich freue mich, dass überall darüber spekuliert wird, dass man uns vielleicht kaufen will, aber das ist wirklich irrelevant.“
Bezüglich Palantirs Wachstumsaussichten blieb Karp ebenfalls eher vage und äußerte sich nicht mit konkreten Zahlen. Er sei „sehr optimistisch“. Ob Krieg im Osten oder Ballons über den USA: All diesen Dinge würden Palantir wertvoller machen. Die Welt sei gefährlich und auf KI-gestützte, softwaregesteuerte Waffensysteme angewiesen. „Und kein anderes Unternehmen auf der Welt hat sich in den letzten 20 Jahren darauf konzentriert – und wir schon.“
Was DER AKTIONÄR zu den Übernahme-Andeutungen meint, lesen AKTIONÄR-Plus- und Heft-Abonnenten im folgenden Fazit.