Die Palantir-Aktie legte seit dem IPO Ende September bereits knapp 300 Prozent zu. Neue Impulse kamen Anfang dieser Woche durch eine Kooperation mit IBM. Jetzt könnte ausgerechnet Facebook für weitere Kursfantasie sorgen.
Zwischen Palantir und Facebook besteht bereits durch Peter Thiel eine Verbindung. Der in Deutschland geborene Finanzinvestor ist Mitgründer und Vorstandsvorsitzender von Palantir. Gleichzeitig war Thiel der erste externe Kapitalgeber bei Facebook und sitzt dort immer noch im Aufsichtsrat. Doch bislang war keine Zusammenarbeit der beiden Softwarefirmen bekannt.
Einen brisanten Hinweis auf mögliche Kooperation lieferte Facebook auf seiner eigenen Karriere-Website. An den Standorten Palo Alto, Vancouver, Brasília und Brüssel sucht der Konzern Praktikanten, die sich mit IT-Sicherheit auskennen. Als bevorzugte Qualifikation sollen die Bewerber mit dem Analysetool von Palantir vertraut sein. Da als weitere gewünschte Qualifikation eine Software von IBM (Security i2 Analyst's Notebook) genannt wird, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass die Palantir-Software möglicherweise auch bald eingesetzt werden könnte.
Facebook braucht bessere Software zur Datenanalyse
Facebook muss aufgrund seiner knapp drei Milliarden Nutzer riesige Datenmengen verarbeiten. Außerdem ist das soziale Netzwerk in der Verantwortung, kriminelle Tätigkeiten zu unterbinden. Um das zu erreichen, setzt der Konzern bereits unterschiedliche Softwarelösungen und verstärkt künstliche Intelligenz ein. Doch trotzdem hatte Facebook in der jüngsten Vergangenheit immer wieder mit Sicherheitsvorfällen und Datenpannen zu kämpfen.
So ermöglichte beispielweise die Android Messenger-App das Belauschen von Nutzern. Zudem sind Sicherheitsforscher auf eine ungesicherte Datenbank gestoßen, die offenbar gestohlene Informationen von 267 Millionen Facebook-Nutzern enthielt. An dieser Stelle könnte die Palantir-Software Abhilfe schaffen und für mehr Sicherheit sorgen. Insofern würde eine Zusammenarbeit durchaus Sinn ergeben.
Ein möglicher Deal mit Facebook würde Palantir in die Hände spielen und die Rallye weiter antreiben. Ein Neueinstieg bietet sich angesichts der hohen Bewertung von Palantir mit einem 2021er-KUV von über 40 derzeit trotzdem nicht an. Investierte Anleger können ihre Gewinne laufen lassen, sollten sich jedoch mit einem Stopp bei 23,50 Euro absichern.
Hinweis auf mögliche Interessenkonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren: Palantir.
Der Autor Laurenz Föhn hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren: Palantir